Zum Tod von Walter Helmut Brune

Düsseldorf
Dipl.-Ing. Walter Helmut Brune 1926 – 2021 · Der AIV Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf e.V. trauert um den Düsseldorfer Architekten und Immobilienunternehmer Walter Brune.
Er war ein kreativer Kopf, ein produktiver Planer, ein höchst erfolgreicher Self-Made-Unternehmer und ein unermüdlicher Kämpfer für die deutschen Innenstädte. Viele seiner Bauten haben die Stadt Düsseldorf und die Region maßgeblich geprägt. Am 5. November 2021 starb Walter Brune im Alter von 95 Jahren nach einem erfüllten Leben.
Seine berufliche Laufbahn begann früh, nach dem Ingenieursstudium an der TH Bremen und zwei Jahren im Büro von Prof. Gustav August Munzer machte er sich in Düsseldorf selbstständig – erst 24 Jahre alt. Ein erster Wettbewerbsgewinn führte zu Industriebauten auf der Zeche Franz Haniel, doch parallel entwarf er auch erste Wohnhäuser.
Bei dem Bau seines eigenen Wohnbungalows entwickelte er dann eine eigene, sehr moderne und elegante Architekturprogrammatik, die eine deutlich erkennbare Nähe zu der zeitgenössischen amerikanischen Architektur aufwies, ohne dass er damals jedoch selbst Kenntnis von dieser besessen hätte. In den folgenden Jahren änderte sich dies; ein intensiver Erfahrungsaustausch mit der internationalen, vor allem nordamerikanischen Architektur führte zu zahlreichen weiteren innovativen Bungalowprojekten von Walter Brune, welche in der Architekturwelt große Beachtung fanden und eine wohlhabende Klientel aus Wirtschaft und Industrie ansprachen.
Wenig später wurde der Karstadt-Konzern auf ihn aufmerksam, für den Brune eine Reihe von stadtprägenden Warenhäusern errichtete. In den 70er-Jahren betrieb er gemeinsam mit dem Bauhaus-Meister Marcel Breuer ein Büro in New York sowie weitere Niederlassungen in Amsterdam, Kabul und Teheran.
Auch der 1. Vorsitzende des AIV lernte Walter Brune zu diesem Zeitpunkt kennen, als er als junger angehender Architekt in seinem Büro tätig war und in der Bauleitung des Projektes Münsterpark mitwirkte. Unvergessen das Staunen über die schiere Größe der Baustelle und die damals hochmoderne Großtafelbauweise. Die beruflichen Wege kreuzten sich immer wieder und man begegnete Walter Brune mit Hochachtung.
Später entwickelte sich Brune, nachdem er die Auswirkungen seines Rhein-Ruhr-Zentrums auf die Mülheimer Innenstadt erlebt hatte, zum starken Verfechter der integrierten Handelsbauten in den Stadtzentren – für die er sich publizistisch mit mehreren Büchern lautstark einsetzte sowie mit architektonischen Gegenentwürfen zu nichtintegrierten Handelsbauten stark machte. Die Kö Galerie und die Schadow Arkaden sind dafür bis heute erfolgreiche Beispiele in Düsseldorf.
Doch viel mehr von Walter Brunes Wirken wird weiterhin Bestand haben, von seinen denkmalgeschützten Gebäuden bis zu seinem florierenden Unternehmen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Wir sprechen der Familie Brune mit Walter Brunes Kindern, Enkeln und Urenkeln unser tiefes Mitgefühl aus und verneigen uns in Hochachtung vor einem einzigartigen und wichtigen Düsseldorfer Architekten.
Dieter Schmoll
– 1. Vorsitzender des AIV Düsseldorf e. V. –
Foto:
Das Foto wurde uns freundlicherweise von Familie Brune zur Verfügung gestellt.