Projektbesichtigung Plange Mühle mit Silobauten

In guter Tradition wählen die Mitglieder des AIV Düsseldorf in jedem Jahr das Bauwerk des Jahres aus dem Kreis der von den Mitgliedern vorgeschlagenen Projekte.

Zur Besichtigung eines der Kandidaten im Wahljahr 2023 organisierte der Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf am 31. März 2023 einen Besuch des Gebäudeensembles der Silobauten der Plange Mühle in Düsseldorf. Die Besichtigung mit 25 Teilnehmern dauerte etwa 2,5 Stunden. Der Projektleiter Tragwerkplanung Markus Krah, Büro Schüßler Plan, stellte gemeinsam mit dem Projektleiter Architektur, Herrn Oliver Ingenhoven, ingenhoven associates, das Projekt vor. Der Weg der anspruchsvollen Metamorphose aus einem brachial robusten Lager- und Industriebauwerk in eine hochwertige Architektur mit medizinisch, klinischer Nutzung wurde eindrucksvoll vorgestellt.

Der AIV bedankt sich herzlich bei den Vortragenden und allen interessierten Teilnehmern an der punktewirksamen Fortbildungsveranstaltung.

Bauwerk des Jahres 2022

Mit einer großen Resonanz in der Öffentlichkeit und der Presse wurde die Preisverleihung „Bauwerke des Jahres 2022“ für den neuen Messeeingang Süd zeitgleich mit der Eröffnung der glastec 2022 gefeiert.

Über mehr als 100 Mitglieder unseres Vereins hatten zuvor mit ihrer Stimmabgabe darüber entschieden und das für die Messe Düsseldorf so ehrgeizige 140 Mio. € teure Projekt, vorbei an dem Kö-Bogen 2 Projekt (ingenhoven architects) und der Erweiterung des Foyers Wasserturm (RKW Architektur +), auf den 1. Platz gehoben.

Dieter Schmoll sprach in seiner Laudatio von einem gelungenen Beispiel des Zusammenspiels von den Architekten SOP slapa oberholz pszczulny und den Ingenieuren Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit über die Fachdisziplinen hinaus sei „Sinn und Zweck unseres Vereins“, so der 1. Vorsitzende, der sodann Jurek Slapa über die lange Historie des Projektes, beginnend 2015-2022, berichten ließ.

Herr Slapa würdigte die ausgesprochen vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bauherrenvertretern Herr Johannes Stempfle und Clemens Hauser.

Herr Stempfle, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur freute sich sichtlich über die renommierte Auszeichnung: „Die Neue Messe Süd ist eine der modernsten Messe- und Eventlocations, die höchste technische Standards erfüllt. Sie bildet unser neues Aushängeschild und stärkt weiter die hohe Attraktivität des Messeplatzes Düsseldorf. Wir sind dankbar für all das positive Feedback, das wir für dieses Bauwerk erhalten. Die Auszeichnung als Bauwerk des Jahres durch den Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf ist für uns eine besondere Ehre.“

Das Projekt ist weit mehr als das weithin sichtbare 20 m hohe, lichtdurchlässige und mit Teflon beschichtete Foliendach auf der 7.800 m² großen, rautenförmigen Dachkonstruktion in Stahl. Das Vordach als großartige Geste und als Entrée in die Stadt verbindet eine Funktion in der Erschließung und führt über in eine ebenso hohe Eingangshalle, die für Veranstaltungen mit dem dahinter liegenden Kongresszentrum und der neuen Ausstellungshalle 1 mit 12.000 m² Fläche genutzt werden kann.

Presseartikel hier lesen:

Rheinische Post
Messe Düsseldorf
Blachreport
Handwerk+Bau
Trade Talk
Express Düsseldorf
Business on

AIV Stammtisch September

Wir treffen uns zum Mitgliederstammtisch am 21. September 2022 im KIT Café (Mannesmannufer 1b, 40213 Düsseldorf, www.kit-cafe.com) ab ca. 18:30 Uhr

Diese Einladung richtet sich ausdrücklich nicht nur an Mitglieder.
Willkommen sind auch Kolleg:innen aus der Baubranche, die sich für den AIV Düsseldorf interessieren.

Wir treffen uns an jedem 3. Mittwoch im Monat zu einem ungezwungenen, interdisziplinären Austausch und freuen uns über rege Teilnahme.

Folgetermin:
19. Oktober

AIV Stammtisch

Auf Initiative des Vorstands möchten wir in der Nach-Corona-Zeit unseren gewohnten AIV-Stammtisch für unsere Mitglieder wieder aufleben lassen.

Mit dem neuen Treffpunkt im KIT Café haben wir einen äußerst guten Platz mit Blick über die Altstadt und den Rhein für uns gefunden. Dort sind wir mit unseren Mitgliedern jeden 3. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr präsent und hoffen auf einen Austausch der Gedanken.

Bei bestem Wetter fand die erste Veranstaltung in diesem Jahr am 20. April 2022 statt und alle hatten gute Laune.

Die Folgetermine sind der 18. Mai, der 15. Juni, der 20. Juli etc.

Zum Tod von Walter Helmut Brune

Er war ein kreativer Kopf, ein produktiver Planer, ein höchst erfolgreicher Self-Made-Unternehmer und ein unermüdlicher Kämpfer für die deutschen Innenstädte. Viele seiner Bauten haben die Stadt Düsseldorf und die Region maßgeblich geprägt. Am 5. November 2021 starb Walter Brune im Alter von 95 Jahren nach einem erfüllten Leben.

Seine berufliche Laufbahn begann früh, nach dem Ingenieursstudium an der TH Bremen und zwei Jahren im Büro von Prof. Gustav August Munzer machte er sich in Düsseldorf selbstständig – erst 24 Jahre alt. Ein erster Wettbewerbsgewinn führte zu Industriebauten auf der Zeche Franz Haniel, doch parallel entwarf er auch erste Wohnhäuser.

Bei dem Bau seines eigenen Wohnbungalows entwickelte er dann eine eigene, sehr moderne und elegante Architekturprogrammatik, die eine deutlich erkennbare Nähe zu der zeitgenössischen amerikanischen Architektur aufwies, ohne dass er damals jedoch selbst Kenntnis von dieser besessen hätte. In den folgenden Jahren änderte sich dies; ein intensiver Erfahrungsaustausch mit der internationalen, vor allem nordamerikanischen Architektur führte zu zahlreichen weiteren innovativen Bungalowprojekten von Walter Brune, welche in der Architekturwelt große Beachtung fanden und eine wohlhabende Klientel aus Wirtschaft und Industrie ansprachen.

Wenig später wurde der Karstadt-Konzern auf ihn aufmerksam, für den Brune eine Reihe von stadtprägenden Warenhäusern errichtete. In den 70er-Jahren betrieb er gemeinsam mit dem Bauhaus-Meister Marcel Breuer ein Büro in New York sowie weitere Niederlassungen in Amsterdam, Kabul und Teheran.

Auch der 1. Vorsitzende des AIV lernte Walter Brune zu diesem Zeitpunkt kennen, als er als junger angehender Architekt in seinem Büro tätig war und in der Bauleitung des Projektes Münsterpark mitwirkte. Unvergessen das Staunen über die schiere Größe der Baustelle und die damals hochmoderne Großtafelbauweise. Die beruflichen Wege kreuzten sich immer wieder und man begegnete Walter Brune mit Hochachtung.

Später entwickelte sich Brune, nachdem er die Auswirkungen seines Rhein-Ruhr-Zentrums auf die Mülheimer Innenstadt erlebt hatte, zum starken Verfechter der integrierten Handelsbauten in den Stadtzentren – für die er sich publizistisch mit mehreren Büchern lautstark einsetzte sowie mit architektonischen Gegenentwürfen zu nichtintegrierten Handelsbauten stark machte. Die Kö Galerie und die Schadow Arkaden sind dafür bis heute erfolgreiche Beispiele in Düsseldorf.

Doch viel mehr von Walter Brunes Wirken wird weiterhin Bestand haben, von seinen denkmalgeschützten Gebäuden bis zu seinem florierenden Unternehmen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Wir sprechen der Familie Brune mit Walter Brunes Kindern, Enkeln und Urenkeln unser tiefes Mitgefühl aus und verneigen uns in Hochachtung vor einem einzigartigen und wichtigen Düsseldorfer Architekten.

Dieter Schmoll
– 1. Vorsitzender des AIV Düsseldorf e. V. –

 

Foto:
Das Foto wurde uns freundlicherweise von Familie Brune zur Verfügung gestellt.

Der Bilker Bunker ist das „Bauwerk des Jahres 2021“

Über 150 Mitglieder*innen haben mit ihren Stimmen dafür votiert: „Bauwerk des Jahres 2021“ ist der Bilker Bunker, der von dem Düsseldorfer Architekturbüro anderswohneninderstadt und der KÜSSDENFOSCH Häuserwachküssgesellschaft mbH als Projektentwickler zu einem urbanen Gebäude mit einem einzigartigen Mix aus kulturellen, kommerziellen und Wohnnutzungen umgewidmet und umgebaut wurde. Das innovative Projekt wurde aus einer Shortlist von vier 2021 fertiggestellten Bauwerken in der Rheinmetropole ausgewählt. Neben der Sanierung des Schauspielhauses (ingenhovenarchitects) waren außerdem das zum Hotel umgenutzte frühere Commerzbank-Hochhaus (HPP) sowie das ebenfalls den Bestand transformierende Bürogebäude Fürst & Friedrich (sop architekten) nominiert worden.

Der Bilker Bunker ist das vorbildliche Beispiel einer neuen ressourcenschonenden und milieuerhaltenden Umbaukultur. Das nach der Ersteigerung durch einen Investor lange abrissgefährdete, durch das Wirken einer Bürgerinitiative gerettete, schließlich denkmalgeschützte Bauwerk konnte nicht nur in seiner stadtbildprägenden baulichen Substanz erhalten werden. Durch die geschickte Aufstockung des Weltkriegsbunkers mit exklusiven Eigentums-Penthouse-Wohnungen und den aktuell startenden Ausbau darunter liegender Bunkeretagen für Vertical Farming und kommerzielle Lagerflächen wird es möglich, die unteren zwei Etagen sowie die beiden Tiefgeschosse für kulturelle Aktivitäten und Initiativen vorzuhalten. Die Bedeutung des Hochbunkers als ein beliebter öffentlicher Ort Düsseldorfer Stadtteil- und Subkultur kann so nachhaltig für die Zukunft gesichert werden. Für die TGA des Projektes sind das Planungsbüro Jansen aus Rheurdt (Elektro) und PBS Energiesysteme aus Haan (Heizung, Sanitär und Lüftung) verantwortlich. Die Tragwerksplanung haben Thielen König – Beratende Ingenieure aus Düsseldorf übernommen.

Dieter Schmoll, Vorsitzender des AIV Düsseldorf, beglückwünschte den Gewinner: „Es standen in diesem Jahr nur hochkarätige Projekte zur Auswahl. Der Umbau des Bilker Bunkers hat unsere Mitglieder und Mitgliederinnen am Ende mehrheitlich überzeugt, weil er ein Zeichen setzt: Der spektakuläre Dachaufbau mit exklusiven Wohnungen trägt dazu bei, dass kulturelle Nutzungen erhalten und ein vielschichtiger öffentlicher Ort mit einer besonderen Geschichte bewahrt wird.“

Die Auszeichnung wurde vom Vorstand des AIV Düsseldorf am 7. September 2021 vor Ort anlässlich der Öffnung eines zweiten Haupteinganges übergeben. Dabei konnten sich die Mitglieder*innen von den Qualitäten der Eigentumswohnungen überzeugen sowie die verschiedenen Bunkeretagen besichtigen, die in einem nun folgenden zweiten Bauabschnitt umgebaut werden.

Zum Tod von Wolfgang Döring

Viele ehemalige Studenten wie auch der 1. Vorsitzende des AIV, der als einer der ersten Diplomanden bei ihm an der RWTH Aachen studierte und in seinem Büro arbeitete, erinnern sich an einen charismatischen, modernen „Klardenker“. Wolfgang Döring starb am 4. November 2020 mit 86 Jahren.

Ganze Generationen von Studenten hat er am Lehrstuhl für Baukonstruktion und Entwerfen in der Zeit von 1972 – 1999 geprägt und die Architekturlehre mit Leidenschaft und Erfolg vertreten. Der auslaufenden Studentenbewegung der späten 68er Jahre hatte er am Reiff-Museum in Aachen etwas Positives zuzusetzen.

Wolfgang Döring selbst studierte an der Technischen Hochschule in München und legte bei Egon Eiermann 1958 an der Technischen Hochschule Karlsruhe sein Diplom ab und arbeitete bei Paul Schneider-Esleben bevor er 1964 sein eigenes Büro gründete.

Er stand der Kunstszene sehr nahe und zählte u. a. Günther Uecker zu seinen engsten Freunden, mit dem er über seine futuristischen Architekturentwürfe diskutierte. Er ließ die frühen Modelle von den Fotografen Bernd und Hilla Becher fotografieren. Seiner Zeit weit voraus beschäftigte er sich mit dem elementierten, seriellen Bauen und er dache über die industrielle Vorfertigung von „Low Cost“ Häusern für die dritte Welt nach. Zu den bis heute bedeutendsten Bauten zählt das Haus Mayer-Kuckuk aus seiner frühen Schaffenszeit 1965 – 1967, das als Fertigbau aus einem Tragwerk mit markanten, außen sichtbaren Leimholzbindern besteht.

Wolfgang Döring lehrte mit Leidenschaft und großem Engagement über 26 Jahre. Seine Vorlesungen und Übungen für Baukonstruktion waren provokant und visionär. Die Studierenden mussten seinem hohen Anspruch nach klarer Konsequenz im Entwurf genügen.

Sein Düsseldorfer Büro führte er erfolgreich bis zu seinem Ausscheiden 2018 mit seinen beiden Büropartnern und ehemaligen Studenten Michael Dahmen und Elmar Joeressen, die sein Büro nun weiterführen. Zu seinen bekanntesten Bauten in Düsseldorf zählen vor allem private Wohnhäuser, das Kai Center im Medienhafen und das Portobello Hochhaus am Landtag.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Wir werden Wolfgang Döring und seine Ideen als ehrendes Andenken bewahren.

Dieter Schmoll
– 1.Vorsitzender des AIV Düsseldorf e. V. –

 

Foto:
Das Foto wurde uns freundlicherweise von Anna Meyer-Kahlen, der Tochter Wolfgang Dörings zur Verfügung gestellt.
www.meyer-kahlen-fotografie.de

Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr

AIV ehrt Rheinufertunnel als Bauwerk des Jahrhunderts

Im Rahmen einer Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen des Rhein-Ufer-Tunnels hat Volker Weuthen (links), stellvertretend für die Mitglieder des AIV Düsseldorf, gestern Abend im Düsseldorfer Rathaus die offizielle Plakette für das Bauwerk des Jahrhunderts an Oberbürgermeister Thomas Geisel übergeben.

Im Rahmen der 125 Jahrfeier des AIV Düsseldorf wurde in diesem Jahr erstmalig ein Preis für das „Bauwerk des Jahrhunderts“ in Düsseldorf vergeben. Aus insgesamt 11 nominierten Bauwerken wurde der Rhein-Ufer-Tunnel durch die rund 300 Mitglieder der AIV einstimmig zum Bauwerk des Jahrhunderts gewählt. Wir gratulieren recht herzlich!

Weitere Informationen finden Sie auch im Online-Portal der Rheinischen Post Direktlink.

AIV-Förderpreis 2018 an der „Peter Behrens School of Arts“

Seit 2013 vergibt der AIV Düsseldorf einen Förderpreis für besonders talentierte Architekturstudierende an der PBSA. Mit einem Preisgeld von rund 2.000 Euro und über 130 eingereichten Bachelor-Abschlussarbeiten wurde in diesem Jahr erneut ein Teilnehmerrekord erreicht. Ausgewählt wurden zwei jeweils mit 1000 Euro dotierte erste Preise.

Den ersten 1. Preis erhält Luca Stein für seine Arbeit, die sich mit dem aktuellen gesellschaftspolitischen Thema der dringenden Wohnraumentwicklung in Düsseldorf auseinandersetzt. Der Entwurf von Luca Stein definiert durch seine klare Struktur mit prägenden Kanten den Stadtraum und schafft zugleich eine eigenständige Aufenthaltsqualität. Ein lang gestreckter Wohnbauriegel für den sozialen Wohnungsbau mit innovativen Wohntypen als Maisonette- und Duplexwohnung bildet eine neue Stadtkante. Ein zweiter, parallel verlaufender Riegel, löst sich in Einzelhäuser auf und bildet ein spannungsvolles Gegenstück. In der Mitte des Gebäudeensembles entsteht ein interessanter Freiraum für ein Café und Flächen für Co-Working.

Der zweite 1. Preis geht an Katharina Kallenberg für ihren Entwurf eines Museums für Fotokunst, in der Museumsachse von Kunstpalast und NRW Forum in Düsseldorf. Die besondere Herausforderung der Arbeit ist der Umgang mit dem historischen Hofgarten an der Nahtstelle zur streng axialen Ordnung der historischen Bebauung. Der Entwurf von Katharina Kallenberg überzeugt durch eine sensible Interpretation der vorhandenen Ordnung und findet zugleich, in einem spielerischen Umgang mit dem Baumbestand, eine Lösung für ein funktionales und flexibles Gebäude.

„Die Nachwuchsförderung ist eine der besten Investitionen in die Zukunft der Baukultur und des Berufsstandes und damit auch eine Herzensangelegenheit des Architekten- und Ingenieurverein e.V. (AIV) Düsseldorf“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des AIV, Volker Weuthen, während der Vorstellung der Arbeiten. Der Förderpreis des AIV würdigt herausragende Bachelor-Abschlussarbeiten aus dem Fachbereich Architektur und Innenarchitektur an der PBSA Düsseldorf. So möchte der AIV besonders talentierte Architekturstudierende zusätzlich motivieren, ihre Ausbildung durch ein zusätzliches Masterstudium oder einen Auslandsaufenthalt weiter fortzuführen.

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