Kombi-Projektbesichtigung Joachim-Erwin-Platz 1 und 3

15 Teilnehmer folgten am 05.04.2023 der Einladung der Vereinsmitglieder Stefan Magino, RKW, und Marc Ströder, Schüßler-Plan, zur Kombibesichtigung der Projekte Joachim Erwin-Platz 1 und 3 im Zentrum Düsseldorfs.
Neben dem Blick hinter den Bauzaun und die Kulissen mit Erläuterung der jeweiligen Tragwerks- und Architekturkonzepte lag der Schwerpunkt der Begehung auf der Betrachtung der gemeinsamen logistischen Herausforderungen im Baumanagement. So wurden die direkt benachbarten Projekte in sehr zentraler Innenstadtlage über weite Strecken der Bauzeiten über eine gemeinsame BE-Fläche und Baustraße organisiert. Neben einem onlinebasierten Slotmanagement der Baustellenlogistik, war es eine pragmatische, verständnisvolle direkt Kommunikation der Beteiligten, die den Ablauf gesichert hat.

Begleitet wurde die Besichtigung mit Jörg Schauerte (KKK, Tragwerksplanung JEP3), Leroy Zimmermann mit Lars Köhler, (SPI, Tragwerksplanung JEP1) und Dieter Leipoldt (INOVIS, TGA JEP1) von weiteren Mitgliedern des AIV Düsseldorf die interessante Einblicke in die Fachplanungen der Projekte beitragen konnten.

Das Bauvorhaben JEP3 nach Entwurf von RKW+ Architekten stellt sich im laufenden Jahr der Wahl zum AIV Bauwerk des Jahres.

Der AIV, Organisator der punktewirksamen Fortbildungsveranstaltung, bedankt sich herzlich bei den Vortragenden und allen interessierten Teilnehmern.

Baustellenbesichtigung 1. Teilabschnitt U81

15 Mitglieder des AIV Architekten- und Ingenieurvereins Düsseldorf folgten am 19.05.2022 der Einladung von Michael Plappert als Projektleiter des Teilabschnittes 1 der Stadtbahnstrecke U81 vom Freiligrathplatz zum Flughafenterminal. Dieser 1. Teilabschnitt wird das Netz der Stadtbahn Düsseldorf zum Flughafen Düsseldorf erweitern und beinhaltet eine hochkomplexe Stahlbrückenkonstruktion zur Überquerung des Verkehrsknotenpunktes Nordstern. Diese wird im Taktschiebeverfahren bei uneingeschränktem Verkehrsfluss über mindestens 4 Verkehrslinien der Bundesstraße B8, Bundesautobahn A44, Stadtbahnverbindung Düsseldorf-Duisburg, Kreuzungsebene Verteiler Nordstern errichtet.

Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer aus dem Bericht von Michael Plappert von der Detailinformation, dass der Vorschub der gesamten Stahlbrückenkonstruktion (in 11 Phasen) über ein Gleiten auf speziellen Teflonlagern erfolgt. Die Schubkraft von „nur“ rd. 850 kN bzw. 85 to findet über Stahllitzen und eine Verschubeinheit vom östlichen Widerlager der Stahlbrücke aus dem Taktschiebekeller ihre Einleitung. Damit werden insgesamt mehrere tausend Tonnen Stahl (Gesamtgewicht der Brückenkonstruktion rd. 4.000 to) bewegt.

Mit gemeinsamer präziser Beobachtung des düster windigen Wetterszenarios und diverser Wetterapps ist es gelungen, trotz sturzbachartiger Niederschläge trocken zu bleiben. Unterschlupf fanden wir unter einer Spannbetonbrückenkonstruktion, die als separates wichtiges Teilprojekt des Streckenabschnittes U81.1 in unmittelbarem Anschluss an die Stahlbrückenkonstruktion errichtet wird und im Rohbau bereits fertig gestellt ist. Der Weg über die Stahlbrückenkonstruktion zum Vorschubschnabel über dem Nordstern war für alle Beteiligten ein sehr beeindruckendes exklusives Erlebnis.

Erfahrungen Krisenmanagement Corona Pandemie

Mit der 3. Online-Veranstaltung des AIV am 23.06.2020 erfolgte der von vielen nachgefragte, kollegiale Gedankenaustausch unserer Mitglieder im Umgang mit der Corona-Krise und den hieraus gewonnenen Erfahrungen.

Hierzu standen Dieter Schmoll, RKW Architektur +, Volker Weuthen, HPP Architekten, Alexander Fürst, Fürst Architects und Christian Fürwentsches, Drees & Sommer als Referenten jeweils mit einem Impulsvortrag zur Verfügung, worauf sich schließlich mit den angeschlossenen Teilnehmern eine Diskussion im Chat unter Moderation von Margrit Reinhardt ergab.

Die ursprüngliche Sorge mit der vordringlichsten Frage zur Aufrechterhaltung der Bürobetriebe hat sich zumindest bei den größeren Büros nicht bewahrheitet. Mit einer gut laufenden Kommunikationspolitik an die Mitarbeiter konnte in den ersten Wochen der Pandemie Ruhe und Ordnung bewahrt werden. Die Projektarbeit wurde im Homeoffice erfolgreich, wenn auch nicht immer effektiv, umgestellt. Offenbar waren wegen der zur Verfügung stehenden Ressourcen dabei die größeren Büros besser aufgestellt und konnten problemloser durch die ersten Wochen der Krise gehen.

Telefon- und Videokonferenzen haben sich als typisches Mittel erwiesen, die Kommunikation nach außen mit Auftraggebern und Fachkollegen aufrechtzuerhalten. Die fehlenden Möglichkeiten, wie gewohnt notwendige Abstimmungen mit öffentlichen Ämtern durchzuführen erwiesen sich als schwierig, was zu einem Nachlassen von Baugenehmigungen im Jahr 2020 mit der Folge einer späteren Konjunkturabflachung wegen fehlender Baugenehmigungen führen wird.

Herr Schmoll berichtet über eine Befragung an die Mehrzahl der Kollegen bei RKW, die ein Stimmungsbild zur Lage wiedergeben. Die Hälfte der Mitarbeiter arbeitet ähnlich wie bei HPP zu Hause im Homeoffice und beklagt häusliche Störungen sowie schlechte Internetverbindungen. Dennoch wird die Möglichkeit, auch künftig verstärkt im Homeoffice zu arbeiten, sehr begrüßt. Die Mehrheit wünscht sich aber eine regelmäßige Anwesenheit und eine direkte Kommunikation mit den Kollegen im Büro.

Die in allen Büros durchgeführten Maßnahmen zur Einhaltung der Hygiene und der Abstände, die Separierung auf Etagen und das Unterbinden von direkten Besprechungen sind Grund dafür, dass bisher unter den im AIV verbundenen Büros keine Corona-Fälle aufgetreten sind. Die Vorsichtsmaßnahmen werden weiterhin greifen und mit einer Veränderung ist bis zum Jahresende nicht zu rechnen.

Neue Wege für das Bauen der Zukunft – C2C

Am 09.07.2019 konnte der Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf ein weiteres Mal zeigen, dass wir mit unseren Partnern am Puls der Zeit ganz vorne dabei sind und mit diesem Qualitätsprädikat in Düsseldorf mit geballter Mitgliederkompetenz in Rat und Tat für die Bau- und Immobilienbranche zur Verfügung stehen. 35 Teilnehmer waren der Einladung des AIV gefolgt.

Bei der die Vortragsveranstaltung des Architekten- und Ingenieurvereins Düsseldorf in Kooperation mit EPEA Part of Drees & Sommer, HPP Architekten und INTERBODEN wurde das innovative und mehrfach prämierte Projekt The Cradle – vorgestellt https://www.hpp.com/projekte/fallstudien/the-cradle/ . The Cradle – ein Bürogebäude in Holzhybridbauweise im Düsseldorfer Medienhafen wird nach dem holostischen Cradle to Cradle Konzept entwickelt und umgesetzt. Auf dieser Veranstaltung wurde der Ansatz und das Vorhergehen aus drei verschiedenen Perspektiven dargestellt. Der EPEA mit Frau Dr. Tanja Scheelhaase als C2C-Berater, HPP Herr Antonino Vultaggio als Architekt und der Projektentwickler INTERBODEN mit Herrn Carsten Böll. Deutlich wurde, dass dieses Gebäude eine Haltung transportiert und auf vielfacher Weise Mehrwerte erzeugt: sowohl für die Nutzer und Mieter als auch für das Quartier und die Umgebung. Daneben ist es auch wirtschaftlich interessant Investoren und fungiert als werthaltiges Materialdepot. Durch den nachwachsenden und nachhaltigen Baustoff Holz wird zudem ein weiter positiver Beitrag geleistet: die Sequestrierung von CO2. Klar wurde in der Diskussion, wenn man erst einmal den Weg von C2C gegangen ist, kann man nicht mehr anders.

Bauherr: INTERBODEN
Standort: Düsseldorf
BGF: 5.200 m²
Fertigstellung: 2021
Auszeichnungen: MIPIM/The Architectural Review Future Project Award 2018, ICONIC AWARD: Innovative Architecture 2018

Inspiriert vom Cradle to Cradle ® – Gedanken, zeigt »The Cradle« in Düsseldorf wie Architektur die zukunftsfähige Stadt möglich macht.

Mehrwert für Mensch, Umwelt und Quartier
»The Cradle« schafft einen Mehrwert sowohl für den Menschen als Nutzer, die Umwelt durch Re- und Upcycling als auch auf die Umgebung des Gebäudes durch ihre Aufwertung. Dem Nutzer wird zum Beispiel durch schadstofffreie Materialien eine gesunde und angenehme Arbeitsatmosphäre geboten. Gleichzeitig wird für Gebäudenutzer und Quartiersanlieger ein neues Angebot etabliert: Der integrierte „Mobility-Hub“ stellt zum Beispiel Car- und Bike-Sharing Angebote zur Verfügung.

The Cradle setzt sich den Anspruch, die Dinge ´besser zu machen´, als sie ‘weniger schlecht’ zu machen und für Mensch und Umwelt einen positiven Fußabdruck generieren. In diesem Sinne ist zum einen die entwurfliche Grundhaltung, einen Holzhybridbau zu planen, zu verstehen: Holz speichert CO2 und verbessert den CO2 Footprint des Projekts damit von Beginn an. Weiter wird dem Nutzer eine gesunde und angenehme Arbeitsatmosphäre geboten, was unter anderem durch schadstofffreie Materialien geschieht. Die Luft der Umgebung wird durch Dachbegrünung verbessert und die Umwelt durch Regen- und Grauwassernutzung entlastet.

Im Sinne der Circular Economy werden Bauelemente reversibel verbunden, sodass sie nach Gebrauch wiederverwertet werden können. Zusätzlich werden gesunde und vollständig recyclebare Bauprodukte verwendet oder gar beim Hersteller für ihre Lebensdauer geleast – THE CRADLE wird damit zum Materialdepot. Der „Material Passport“ verzeichnet alle verwendeten Materialien, was präzise Informationen über das verfügbare Depot sowie für einen späteren Rückbau liefert.

Die Vortragsreihe schloss mit einem Imbiss und einem engagierten Austausch der Teilnehmer über das voran gehörte. Unser herzlicher Dank gilt den Vortragenden sowie dem Gastgeber für Kost und Logis.

Weitere Infos zu The Cradle:
https://www.interboden.de/ib-projekte/thecradle/
The Cradle: Düsseldorfs erstes Holzhybridhaus von INTERBODEN ..

„SMART Building – Digitalisierung im Bauwesen“

Der AIV Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf setzt auch im Jahr 2019 die Reihe der Vortragsveranstaltungen fort und wird damit im Sinne der Satzung dem drängenden Bildungsanspruch der Mitglieder gerecht. Der Vortrag ist von der Ingenieurkammer NRW und der Architektenkammer NRW jeweils als Fortbildung anerkannt.

Ein besonderes Augenmerk bei der Themenauswahl liegt auf neuen innovativen Technologien, Systemen und Möglichkeiten im Planungs- und Bauwesen.

Es stellt sich schon bei der Projektentwicklung die Frage, was Digitalisierung konkret für das Projekt bedeutet. Wie viel Digitalisierung ist notwendig, um erfolgreich zu agieren? Wie so oft im Leben gilt auch hier: Ein einfaches Schwarz oder Weiß gibt es nicht! Denn weder digitale Enthaltsamkeit noch der Elektronik-Overkill sind die Lösung. Der richtige Mix ist des Rätsels Lösung.

Dazu gaben die beiden Referenten bei der Abendveranstaltung des AIV in den Räumen von Drees & Sommer, Dipl.-Ing. Architekt Frank Schnitzler und M.Sc. RWTH Marvin Meyer, in einem kurzweiligen Fachvortrag einen Überblick zum Thema.

Hierzu waren 30 Mitglieder und Gäste der Einladung des Architekten- und Ingenieurvereins Düsseldorf gefolgt.

Die Immobilienbranche digitalisiert sich. Aktuelle Projekte wie der cube berlin oder das Projekt THE SHIP in Köln zeigen wie sich Bauwerke verändern. Ein wesentlicher Entwicklungsschritt vollzieht sich im Bereich von Big Data durch eine umfangreiche Erfassung, Verarbeitung und Auswertung großer Datenmengen. Für die am Bauprozess Beteiligten hat das Auswirkungen auf den Planungsprozess und für die bauliche Umsetzung. Es entstehen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen. Die Referenten stellten dar, wir die herkömmlichen Planungsteams mit Experten aus den Bereichen BIM, Digitalisierung, WAN/LAN und Cyber Security ergänzt werden können. Zudem ist auch die Organisationsstruktur der Eigentümer und der FM Betrieb zukünftig auf die neuen Aufgaben auszurichten. Den Architekten und Ingenieuren wird dabei eine zentrale Rolle innerhalb der Planungsteams zukommen. Bei der Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie kommt es auf frühzeitige Einbindung der beteiligten Planer, eine richtige Beratung von Bauherren sowie die koordinierte Abwicklung an. Es können so Mehrwerte für Eigentümer, Nutzer und Betreiber erzeugt werden, für die Dienstleistungen und Services angeboten werden können.

Zum Abschluss der Veranstaltung schafften ein Topf Suppe und eine erfrischende Fassbrause die gesellige Grundlage für einen angeregten Austausch unter den Beteiligten.

Wohnraumschaffung für Flüchtlinge

Die Integration der nach Deutschland einreisenden Flüchtlinge stellt sich derzeit als eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen dar. Die Unterbringung dieser Menschen, zunächst in Notunterkünften städtischer Einrichtungen, ist dauerhaft und in die Zukunft gerichtet zu lösen und stellt sich für die sehr stark betroffenen Städte unserer Region mit dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt zugleich als Problem und Herausforderung dar.

In einem Fachvortrag von Frau Lisa Marie Thelen, Drees und Sommer wurde am 07.07.2016 über strukturelle Zahlen der Flüchtlingsströme und der Formen der Unterbringung berichtet. Bei einer derzeit in 2016 rückläufigen Entwicklung des Zustroms ist wegen der hohen Zahl aufgelaufener Anerkennungsverfahren jedoch von einem weiterschreitenden Bedarf an qualifizierten Unterbringungsmöglichkeiten in festen, dauerhaften Wohnungen auszugehen.

Der Vortrag ergänzt sich über Erläuterungen durch Herrn Christian Fürwentsches, Drees und Sommer, der projektleitend für die Stadt Essen bei der Realisierung von Unterkunftsgebäuden tätig ist.

In einem abschließenden, umfassenden Vortrag von Ekkehard Vincon, technischer Leiter des städtischen Tochterunternehmens IDR, stellt er das sogenannte Düsseldorfer Modell vor. Es wird auf Projekte und deren Erfahrung eingegangen. In eingeschossiger Bauweise mit sozialverträglichen Hausgruppen in einer Belegung von max. 200 Personen wurde zwischenzeitlich eine große Zahl dieser Haustypen im Düsseldorfer Stadtgebiet erfolgreich umgesetzt. Herr Vincon erläutert dem interessierten Kreis von Zuhörern das Prinzip der modularen Bauweise mit einem durchgängig hohen Qualitätsstandard.

Für die Architekten und Ingenieure sowie den Berufsstand der Projektsteuerer mit den in dieser Aufgabe eingebundenen Abteilungen städtischer Stellen ergeben sich neue, ungewöhnliche Planungsaufgaben bei einem sich verändernden Baurecht.

Die Veranstaltung wurde von der Architekten- und Ingenieurkammer als Fortbildungsveranstaltung mit 3 Stunden anerkannt.

 

Masterstudiengang Urban Management

Seit Oktober 2003 setzt sich der berufsbegleitende Masterkurs Urban Management systematisch mit den Teildisziplinen der Stadtentwicklung und des Stadtumbaus auseinander. Hierdurch erfasst der Studiengang die Stadt als komplexen Organismus, der von wirtschaftlichen, sozialen, infrastrukturellen, ökologischen sowie räumlichen Faktoren beeinflusst wird.

Der Master of Science vermittelt Kompetenzen und Fertigkeiten für den Umgang mit modernen Planungsinstrumenten und –techniken. Hierdurch werden Kenntnisse vermittelt, die als Voraussetzungen gelten, um den wirtschaftlichen und demografischen Strukturwandel mit seinen Ursachen und Auswirkungen zu erfassen und in der Planung und Projektierung darauf steuernd nachhaltig einwirken zu können. Gleichermaßen beantwortet der Studiengang die Frage, wie zukünftig die Berufsbilder derjenigen aussehen, die sich diesen Herausforderungen stellen.

Zur Realisierung dieser Zielvorstellung folgt der Studiengang drei Schwerpunkten: Interdisziplinarität, Praxisbezug und Netzwerkbildung.

Das postgraduale Studienangebot Urban Management richtet sich an Absolventen zahlreicher Fachrichtungen, die in den Stadtumbauprozess integriert sind sowie an erfahrene Mitarbeiter und Verantwortungsträger auf kommunaler Ebene bzw. aus der Wirtschaft, die mit der Umsetzung des Stadtumbaus befasst sind – Akteure der Stadtentwicklung können ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz erweitern und den anstehenden Planungsaufgaben anpassen.
Zugangsvoraussetzung für den Studiengang ist der Abschluss eines mindestens sechssemestrigen Hochschulstudiums (Master- oder Bachelordegree, Diplom oder Magisterabschluss). Weiterhin sind eine mindestens einjährige Berufspraxis sowie das Ablegen einer Eignungsfeststellungsprüfung für die Zulassung zum Studiengang notwendig.

Das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot gliedert sich konzeptionell in den Bereich der systematischen Wissensvermittlung in fünf bis sechs Präsenzveranstaltungen pro Semester (Vorlesungen) und Projektbearbeitung (Fallstudien in Form von Seminaren, Workshops, Übungen) sowie Selbstlernphasen. Hierzu setzt sich der Studiengang aus elf Modulen, die jeweils ein übergeordnetes Themengebiet beleuchten, und der Masterarbeit zusammen. Pro Semester werden drei bzw. vier Module bearbeitet, die jeweils durch Einzelveranstaltungen unterlegt sind.

Mit rund 35.000 Personen (Studierende, Wissenschaftler und Angestellte) ist die Universität Leipzig als zweitälteste deutsche Hochschule eine der größten Hochschuleinrichtungen des Freistaates Sachsen. Die 200 Studiengänge, angeboten von 14 Fakultäten, sind in eine ansprechende Studienumgebung eingebettet – Diese stellt auch für die Ausbildung zum Urban Manager einen idealen Raum dar.

Link zum Masterstudiengang Urban Management der Universität Leipzig

Privatsammlung Stoschek

Start: 17:00 Uhr
Ort: Schanzenstraße 54, 40549 Düsseldorf

Baustellenbesichtigung Wehrhahnlinie

Eiszeit im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee

Es handelt sich um den aktuell entstehenden U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, eingebettet in die zur Zeit im Bau befindliche Wehrhahn-Linie, die das bestehende U-Bahnnetz der Landeshauptstadt Düsseldorf erweitert und in diesem speziellen Fall als Unterfahrung des Kaufhof-Gebäudes ein technisch herausragendes Teilstück darstellt.

Im Schutze einer Vereisung werden bergmännisch Stollen vorgetrieben, in welche abschnittsweise die Tunnelblöcke eingebaut werden. Dies erfolgt von einem Startschacht östlich des Kaufhofes. Ziel der Vortriebe ist eine Baugrube im Einmündungsbereich der Theodor-Körner-Straße in die Heinrich-Heine-Allee. Beide Baugruben zeichnen sich durch den Einsatz nahezu aller Spezialtiefbauverfahren aus. Der Ausbruchsquerschnitt unterhalb des Kaufhofs beträgt bis zu 300 m², der Eiskörper ist mindestens 2,5 m dick. Für den Einbau der Vereisungsrohre zum Aufgefrieren des Vereisungskörpers waren fast 7 km Bohrungen erforderlich.

Momentan ist der Mittelstollen aufgefahren. Der Tunnelausbau hier wird bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Dann folgen die beiden
Seitenstollenvortriebe.

Die Inbetriebnahme der gesamten Strecke – hier entstehen auf einer Länge von 3,4 km sechs unterirdische Bahnhöfe; 2,3 km der Tunnelstrecke werden mit einer Schildvortriebsmaschine aufgefahren – ist für 2015 vorgesehen.

Bei den Besuchern blieb nach einem 75-minütigen Vortrag sowie der anschließenden Baustellenbesichtigung 30 m unter dem Kaufhof tiefer Respekt für die Leistung der Beteiligten und die Dimension des Bauwerkes.

Dr.-Ing. Erdmann (und mit vereinzelten Ergänzungen A. Dahms)

Exkursion nach Maastricht und Lüttich

Diese außerordentliche gelungene Exkursion knüpfte an die aus der Vergangenheit bekannten und bewährten Fachexkursionen des AIV an. Die Gruppe war schon sieben Minuten vor der Abfahrtszeit startbereit, sodass der Bus pünktlich um 10.00 Uhr in Maastricht eintraf.

Die Academy of Art und Architecture des Architekten Wiel Arets von 1994 war das erste Ziel nach einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Maastricht. Der sehr nüchtern gestaltete Gebäudekomplex konnte vom Innenhof her betrachtet werden. Die Glasbausteinwände und der naturfarbene Beton wirkten ernüchternd. Alex Kunnen der Leiter des Architektenbüros Wiel-Arets dämpfte die Erwartung in dem er von einem „Bau ohne Budget“ sprach. Mit minimalen Mitteln haben die Architekten optimale Effekte erzielt. Die Ateliers hatten alle Glasbausteinaußenwände mit einer schmalen Fensteröffnung. Auf die Ernüchterung des Anblicks von außen, folgte ein Aufatmen bei der Besichtigung des Gebäude-inneren. In den Ateliers wurde man durch das gleichmäßig verbreitete diffuse Licht angenehm überrascht. In dem Gebäude an dem der Beton natur belassen war, wurde die Nüchternheit der Architektur durch keinen Farbtupfer beeinträchtigt. Schließlich war die Philosophie des Architekten, dass die Kunststudenten durch keine optischen Reize in Ihrer Arbeit gestört werden.

Nach den leicht gedämpften Erwartungen des ersten Besichtigungsobjektes, ergab sich völlig überraschend die Gelegenheit, das gegenüberliegende Gebäude des ehemaligen Kreuzherrenklosters zu betrachten. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Ensemble mit seiner monumentalen gotischen Kirche ist in ein exklusiven Designerhotel umgewandelt worden. Der Kirchenraum dient als Eingangshalle, beherrscht von einem großen gläsernen Aufzug. Die Antiquitäten und Teile der alten Kircheneinrichtung die mit der modernen Architektur verwoben sind vermitteln eine besondere Atmosphäre. Der architektonische Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart war in diesem Gebäude sehr deutlich.

Es folgte ein Spaziergang durch die Stadt zum Vrejthof Markt. Der eine wunderschöne Atmosphäre ausstrahlende, von Platanen eingefasste Platz, ist von vielen Terrassenkaffees umsäumt, am Kopfende liegt die Basilika die leider geschlossen war. Dafür bot sich in der Sonne eine wunderbare Gelegenheit, in der Brasserie aufzutanken und für die weiteren Besichtigungen Kräfte zu sammeln. Der Fußweg durch die Altstadt vermittelte einen wunderbaren Eindruck der unterschiedlich gestalteten typisch niederländischen Fassaden, unterbrochen durch die Dominikanerkirche von 1294. Auch diese Kirche wird nicht mehr als Sakralraum genutzt. In ihrem inneren befindet sich heute eine große Buchhandlung mit einer hervorragenden Kunst- und Geschichtsabteilung. In das Kirchenschiff ist auf der Südseite eine große Empore als Stahlkonstruktion eingebaut, die direkten Zugang zu den Bücherregalen gewährt. Im Untergeschoss befinden sich die Sanitärräume.

Der Chorraum ist mit einem kreuzförmigen Tisch ausgestattet, der das hier angeordnete Cafe dominiert. Die besonders von den Emporen zu erkennende Form des Kreuzes wirkte auf die Betrachter geschmacklos wie deplatziert, da diese Form in einer Kirche Assoziationen an einen großen Sarkophag weckt. Dieser „Geck“ des Innenraumgestalters, da waren sich etliche Exkursionsteilnehmer einig, wirkte wie eine Blasphemie, dieses ansonsten wunderbar gestalteten ehemaligen Kirchenraums.

Das wunderbare Wetter verlockte zu einem weiteren Spaziergang durch die Altstadt und über die Maas, dann am rechten Ufer entlang zum Bonnefantenmuseum von Aldo Rossi. Die die Uferkontur prägende, zur Maas gekehrte Fassade mit einen runden Baukörper, flankiert von langestreckten Museumstrakten, passt sich gut in die Stadtlandschaft ein. Das Gebäude wird im Inneren von die großen Freitreppe, die die beiden Museumstrakte teilt, dominiert. Der lange Spaziergang an diesen wunderschönen Herbstmittag und der Blick auf die Stadt hat zu der Entscheidung geführt das Museum im Inneren nicht zu besichtigen. Man wollte pünktlich in Lüttich einzutreffen, wo der Höhepunkt der Exkursion erwartet wurde.

In Lüttich im Ortsteil Herstal erwartete die Gruppe in einem typischen Straßencafe den Stadtführer Hendrik de Schutter. Der sehr energisch in einem wundervollen flämischen Tonfall redende Guide schlug vor, zuerst die Zitadelle zu besichtigen, da man von dort aus einen wunderbaren Blick auf die Stadt Lüttich hatte. Der Busfahrer gab sich mit Erfolg alle Mühe, die engen Serpentinen zur Zitadelle hochzufahren. Das Festungswerk, in dem heute ein großes Krankenhaus untergebracht ist, ist in eine Grünanlage eingebettet. Mit Ihren Bastionen weist die Anlage auf die Entstehungszeit im 18. Jahrhundert. Die teilweise stark beschädigten Ziegelmauern sind sehr restaurierungsbedürftig. Sie sind heute eine notwendige Abstützung der terrassenförmig gestalteten Steilhänge.

Von der Plattform mit einem großen in Stahl eingelassenen Stadtplan bot sich bei strahlendem Sonnenschein ein wunderbarer Blick auf Lüttich, eine ehemalige Schwerindustriestadt, die ähnlich wie unsere Ruhrgebietsstädte von Kohlebergbau und Stahlverhüttung geprägt war. Die riesige Glasfläche des Bahnhofes dominiert die Stadtmitte und fängt von der Aussichtsplattform sofort das Auge des Betrachters ein. Mit einer kurzen Erläuterung der Geschichte Lüttichs und einer kleinen Stadtrundfahrt am Rathaus vorbei mit den wunderschönen typischen wallonischen Blausteinfassaden erreichten wir das eigentliche Ziel: Den von dem spanischen Architekten Santiago Calatrava als Wettbewerbsergebnis errichteten Bahnhof Guillemins. Die Gebäude auf dem Vorplatz sind alle niedergelegt, sodass das einzigartige Ingenieurbauwerk des Bahnhofs die ganze Innenstadt dominiert. Das Gebäude ist etwa einen Kilometer lang und von einer riesigen verglasten Kuppel überdeckt. Die filigrane Beton- und Stahlrippenarchitektur setzt sich in ihren geschwungenen Formen in die Überdachungen der Bahnsteige fort.

Die einzelnen Stahlbetonrippen die an den Knotenpunkten im Stahlträger übergeleitet werden, bilden als konstruktives Gerippe eine wunderbare Einheit. Der Guide erläuterte, dass der Architekt sich bei der Formgebung des Bahnhofes von einer liegenden Frau hat inspirieren lassen. Ein Gedanke der anhand des Aktaquarells des Architekten leicht nachvollziehbar war.

Die Architekten und Ingenieure des AIV, von denen einige Assoziationen zu Bahnhöfen in Italien oder in Spanien empfanden, bestaunten das technische Wunderwerk das auch in den Details sehr sorgfältig ausgearbeitet ist. Die vier Knotenpunkte an denen die Haupttragelemente zusammen laufen, waren ein beliebter Blickfang für die Fotografen die immer wieder neue Motive fanden. Die Fachdiskussionen nahmen kein Ende, man Sprach von der Flughafenhalle in Lyon und Bauten in London und entwickelte Ideen für neue Exkursionen mit ähnlichen Highlights.

Die Kosten, die der Führer mit 370 Millionen angeben hat, plus 140 Millionen für die Infrastruktur erscheinen bei dem überwältigenden Ergebnis für die Architektur gerechtfertigt. Man fragte sich allerdings, ob es bei der Größe Lüttichs mit 170 Tausend Einwohnern rechtens war, für die Schnellbahn über Brüssel, nach Paris und London einen derart aufwendigen Bahnhof zu bauen.

Diese Themen und viele Fragen der konstruktiven Details waren beim Abschlussdrink Ansatz für fruchtbringende Gespräche zwischen Architekten und Ingenieuren, die diese hochinteressante Exkursion mitgemacht haben. Dem Vorstand galt besonderer Dank für die geschickte Auswahl der besichtigten Objekte. Von dem nüchternen spartanischen Bau der Akademie of Art und Architecture über die heute vielfach diskutierten Bauten in hochwertiger Denkmalsubstanz und schließlich als Höhepunkt der völlig freigestalteten Ingenieurarchitektur des Bahnhofes. Die Folge von unterschiedlichen Highlights wollte keiner der Exkursionsteilnehmer missen.

Schade, dass sich so viele Mitglieder des AIV diese Höhepunkte haben entgehen lassen. Der Erfolg, diese gelungene Exkursion ist ein Ansporn für den Vorstand, die „schlummernden“ Mitglieder auf den Geschmack zu bringen, weitere Fachexkursionen dieser hohen Qualität zu akzeptieren. Der Zusammenhalt des AIV und das fachliche Gespräch lassen sich in der gelockerten Atmosphäre einer Exkursion am besten entwickeln. Die bunte Mischung von jungen und älteren Teilnehmern zeigte, dass der AIV die Kraft hat, kreativ die Zusammenkunft in einer disziplinierten Gruppe zu gestalten.

Die Gruppe traf pünktlich kurz vor Acht in Düsseldorf ein, sodass noch die Möglichkeit bestand, an der vom Oberbürgermeister Elbers eröffneten großartigen Inszenierung „Natur im Licht“ im Schulgarten am Räuscherweg teilzunehmen.

Eine Exkursion, die in der Geschichte des AIVs einen besonderen Platz einnehmen wird. Die Zusammenkunft an einem wunderschönen Herbsttag bestätigt, dass es dem Vorstand gelungen ist, eine bewährte Tradition des AIV weiterzuführen. Der Schlüssel zu weiteren Erfolg liegt bei der aktiven Teilnahme der Mitglieder.

Dr. E. Spohr (und mit punktuellen Änderungen A. Dahms)

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