Städtereise Wien 2024
„Es war ein tolles Programm“, so war die einheitliche Meinung der begeisterten Teilnehmer unserer 3-Tages-Tour nach Wien und vor allem lachte die Sonne vom Himmel.
Mit 38 Teilnehmern war die AIV-Städtereise schon früh im Jahr nach Bekanntwerden ausgebucht. Mit dem Flieger unterwegs schafften wir schon vormittags in dem renommierten Architekturbüro AllesWirdGut als Gast zu sein. Der sympathische Architekt und Mitbegründer, Andreas Marth, erläuterte in seinem Vortrag den Werdegang und die Philosophie des jungen Büros. Für den AIV war das in Düsseldorf geplante Hochhaus für die Stadtverwaltung in Holzhybrid-Bauweise naturgemäß von Interesse und nahm in der Präsentation einen breiten Raum ein.
Der Besuch des besonders liebenswerten italienischen Restaurants XPedit bleibt allen Mitgliedern in guter Erinnerung. Gerne wären wir noch ein wenig verweilt, aber die Stadtführer von „Architectural Tours“ drängten zum Aufbruch zu dem zweistünden Rundgang in zwei Gruppen im Zentrum von Wien. Das Stadtzentrum ist Weltkulturerbe und damit eine besondere Herausforderung für die zeitgenössische Architektur. Es ist eine Architektur, die im Dialog mit der Geschichte steht und zur Lebendigkeit der City entscheidend beiträgt. Der Weg führte uns über einige der schönsten historischen Plätze und Straße, wo auch klassische Moderne ihren Niederschlag gefunden hat. Die Postsparkasse von Otto Wagner, der Design Tower von Jean Nouvel, das Haas-Haus direkt am Stephansdom bleiben in Erinnerung.
Am Ende erwies sich das Hotel Motel One am Hauptbahnhof als für uns sehr geeignet, da die Stadt und ihre Sehenswürdigkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und zu erleben waren.
Wir verbrachten den Abend in dem gemütlichen Restaurant „Zum alten Fassl“ und waren von der Qualität des Wiener Schnitzels und der einheimischen Weine begeistert.
Der zweite Tag brachte uns in die Seestadt Aspern, einer neugeschaffenen Retortenstadt außerhalb von Wien, wie ein Satellit und unmittelbar erreichbar mit einer neuen S-Bahnlinie. Moderne Wohnbauen mit großzügig angelegten Straßen und Plätzen und außerordentlichen Freiräumen bilden den Mittelpunkt der neuen Stadtmitte, die um einen künstlich angelegten See geplant ist. Wir hatten Gelegenheit, eines der ersten Wohnhochhäuser in Europa in Holzhybrid-Bauweise zu besichtigen und konnten mit dem Vertreter eines Investors die Problematik der neuen Entwicklung in der Seestadt diskutieren.
Das Bahnhofsquartier im Zentrum von Wien mit seinen modernen Bürohausbauten war der weitere Schwerpunkt unseres Tagesprogramms, den wir mit einem gemeinsamen Besuch der Heurigengaststätte Mayer am Pfarrplatz gesellig abschließen konnten.
Der dritte Tag, einem Sonntag, blieb den Reisenden des AIV für individuelle Aktivitäten vorbehalten. Der Besuch der Augustiner Kirche oder eine Schifffahrt auf dem Donaukanal waren beliebte Ziele, bevor wir dann spät am Abend den Rückflug allesamt gut gelaunt antreten konnten.
Dieter Schmoll
1.Vorsitzender
AIV Exkursion Amsterdam 2023
Erster Tag – Freitag 1. September
Noch vom frühen Aufstehen gezeichnet erreichen 33 AIV Mitglieder um 9:30 Uhr den Bahnhof Amsterdam Central.
Zur Stärkung gibt es ein gemütliches zweites Frühstück im alten 1e Klas Wartesaal mit Koffie, Uitsmijter und Omelett.
Anschließend brechen wir auf und sehen uns die neue Fahrradstation unter dem Kanal vor dem Bahnhofsvorplatz an. Lange Rollsteige führen vom Straßenniveau in die Anlage für 7000 Fahrräder, die obschon tief unter der Erde liegend, einladend und freundlich wirkt. Zahlreiche Pilzstützen mit ausgerundeten Kapitellen bilden ein kontinuierliches Gewölbesystem, quasi eine Kathedrale für Fahrräder. Die Benutzung der Garage ist für 24h kostenlos.
Mit der Metro geht es nach Amsterdam Süd zum Einchecken ins CitizenM Hotel. Die Lobby, die wie ein großes Wohnzimmer ausgelegt ist und mit Bar, Bibliothek und Sitzgruppen zum Verweilen einlädt, steht im Kontrast zum Hotelzimmer, das einem gut ausgestatteten Caravan ähnelt.
Das Büroviertel Zuidas, in unmittelbarer Nähe zum Hotel, hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenen Stadtteil mit Bürohochhäusern, Wohnblocks, Läden und Restaurants entwickelt. Der zentrale Boulevard könnte auch in New York oder Chicago liegen. Wir spazieren zum Valley, dem vielbeachteten neuen Hochhauscluster, entworfen vom niederländischen Büro MVRDV. Das Projekt setzt auf eine Mischung aus Büro, Wohnen und sozialen Einrichtungen. Die zahlreichen begrünten Terrassen zwischen den Hochhäusern sind öffentlich zugänglich.
Zum Mittagessen finden wir uns im Market 33 ein. An den vielen Marktständen kann sich jeder nach eigenem Geschmack bedienen. Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel fahren wir wieder ins Zentrum. Von Amsterdam Central geht es mit der Fähre auf die Nordseite des Ij- Kanals. Nach einem Rundgang durchs Filmmuseum (Architektur von Delugan – Meisl) besuchen wir die Aussichtsplattform des Amsterdam Lookout. Bei Heineken Bier blicken wir über die Stadt und schauen den Wagemutigen zu, die mit der Riesenschaukel in 60m Höhe über dem Dachrand schweben.
Mit Fähre und Tram kommen wir zum Hotel Jakarta, in dem unser Abendessen stattfindet. Das 10-geschossige Hotel wurde aus Holzmodulen gebaut. Die große Glashalle, in der auch das Abendessen stattfindet, ist mit riesigen tropischen Pflanzen aus dem Hortus Botanicus Amsterdam bestückt.
Zweiter Tag – Samstag 2. September
Wir besuchen den Sluishaven, ein neues städtebauliches Entwicklungsgebiet im Osten Amsterdams. Das Sluishuis, entworfen von Bjarke Ingels, bildet Auftakt und Landmark für das große Neubaugebiet, das größtenteils auf im Ij-Kanal aufgeschütteten Grundstücken entsteht. Über steile Treppen steigen wir 12 Geschosse hoch auf die Dachfläche des Sluishuis. Alexander Straub, Büroleiter HPP Amsterdam, gibt uns einen Einblick in das niederländische Bauteam Modell, in dem Stadtplaner, Investor, Architekt und Ingenieure in enger Abstimmung auf Augenhöhe agieren.
Den Abschluss bildet eine Grachtenboot-Tour auf einem für den AIV gecharterten Boot. Mit Blick auf die Häuser entlang der Kanäle, Hausboote und unzählige Cafés werden wir vorzüglich bewirtet. Anschließend bleibt noch Zeit für einen kleinen Bummel bevor es mit dem Zug zurück nach Düsseldorf geht.
Städtereise Stuttgart
Nichts lag näher als eine Anreise mit dem ICE, der unsere interessierte Gruppe von 18 Teilnehmern in das Herz der Großbaustelle Stuttgart 21 führte. Marc Ströder hatte alles trefflich organisiert. Wir wurden durch den Projektleiter Michael Rathgeb von den Ingenhoven Architects herzlich begrüßt und in das Jahrhundertprojekt Stuttgart 21 eingeführt. Wir staunten nicht schlecht über die Detailinformationen zur Statik und zur Logistik, über die uns im Weiteren Frau Angelika Schmidt, Prokuristin der Werner Sobek AG, mit Bildern und Detailzeichnungen informierte. Die vielen Nachfragen zum Vortrag zeigten das aufmerksame Interesse unserer Mitglieder, weshalb der daran anschließende Baustellenrundgang mit etwas Verspätung begann.
Mit Stiefeln und Helmen eroberte sich unsere Gruppe die imposante Baustelle, die Ende 2023 zumindest für den Rohbau abgeschlossen sein soll. Über die Baukosten wollte man nicht unbedingt sprechen. Zum Abschluss konnten wir vom Info-Turm einen Überblick über das Gesamtprojekt mit seinen angrenzenden Stadtteilen erleben.
Im Schlossgarten waren wir froh, bei den heißen Temperaturen etwas Abkühlung in dem schattigen Biergarten zu bekommen und setzten unsere Besichtigung im angrenzenden Europaquartier für den Nachmittag fort.
Dieter Schmoll mit Michael Weiler hatten die Möglichkeit erhalten, das jetzt fertiggestellte RKW Projekt Turm am Mailänder Platz zu besichtigen. Der 80 m hohe Turm mit einem Hotel und einem Boardinghouse verschaffte uns einen Überblick über den Mailänder Platz mit seinen angrenzenden Neubauten, der Bibliothek des 21. Jahrhunderts und dem Milaneo, einem in der öffentlichen, in Diskussion stehenden neuen Shoppingcenters der ECE und dem darüber liegenden Wohnprojekt der Bayerischen Hausbau mit extremer Flächenausweisung über drei Baublöcke.
Das Innenleben der neuen Bibliothek mit den großartigen Lufträumen sorgte für Staunen über die Großzügigkeit dieses öffentlichen Gebäudes.
Wir traten leicht ermüdet die Rückreise an und waren wieder einmal zu der Meinung gekommen, dass Reisen nicht nur die Gemeinsamkeit fördert.
Exkursion Basel 2019
Die diesjährige AIV Städtereise nach Basel war schon im Vorfeld mit hohen Erwartungen verbunden, denn nicht zuletzt gilt diese Stadt am Rhein als Geheimtipp mit hohem Anspruch an Architektur, Kunst und nebenbei gesagt auch für das Kulinarische.
So hatten Wolfgang Thielen und Dieter Schmoll ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet und wir konnten uns dabei auf das gut funktionierende Netz der Straßenbahn verlassen, das unsere 43-köpfige Reisegruppe nutzte und uns abends in das Messehotel Hyperion zurückbrachte.
Nach einem geführten Rundgang durch das alte und neue Kunstmuseum der Architekten Christ und Gantenbein blieb am ersten Tag Zeit für einen Mittagsimbiss im Bistro des Museums und so trafen am Nachmittag auf Christian Kaldewey, Projektleiter im Büro Herzog de Meuron, der uns den modernen Kirchenbau St. Antonius ganz in Beton mit einer Glasarchitektur von Helmut Federle näherbrachte. Die Farbgestaltung der Gläser war Vorbild für das Laborgebäude von Diener + Diener auf dem Novartis Campus, den wir mit einer Vielzahl weiterer, bemerkenswerter Ikonen der Architektur mit Christian Kaldewey besichtigen konnten.
Mit einem vorzüglichen Menu im Gasthof Zum Goldenen Sternen, direkt mit Blick auf den Rhein gelegen, fand der Abend seinen geselligen Abschluss, zumindest bis auf diejenigen, die im Messehaus, der höchsten Bar der Schweiz, anschließend noch eine Abwechslung suchten.
Die städtebauliche Entwicklung von Basel war ein Thema des zweiten Tages. Im sogenannten Transitlager konnten wir über ein eindrucksvolles Präsentationsmodell die Vergangenheit und die Zukunft auf dem Dreispitzgelände von Basel erfahren. Zweifellos war die geführte Besichtigung des Roche Hochhauses I ein absolutes Highlight des Tages. Mit Unterstützung von Drees & Sommer konnten wir das 165 m hohe Gebäude erleben und erfuhren vieles über die Roche eigene Philosophie und das im Bau befindlich Projekt Roche II, nur einen Steinwurf vom Roche I entfernt.
Für den Abend lud der AIV seine Mitglieder in das Traditionsrestaurant Kunsthalle ein und viele geöffnete Flaschen Wein sprachen für einen gelungenen Abend.
Am Folgetag brachte uns der Bus zur Beyeler Foundation mit einer Sonderausstellung von Rudolf Stingel. Schade, dass wir das Ehepaar Dahms im Hotel vergessen hatten, was uns beim Durchzählen im Bus nicht unbedingt aufgefallen war. Für alles fanden wir aber dann eine schnelle Lösung und so waren wir bald wieder vereint.
Nach der Besichtigung des Vitra Campus mit dem Vitra Museum, den Bauten von Frank Gehry, Herzog de Meuron, Tadao Ando und der Feuerwache von Zaha Hadid blieb Zeit für einen Einkauf im Vitra Haus, bis wir dann zum Flughafen fuhren. Zur späten Stunde landeten wir wieder in Düsseldorf und jeder der Mitreisenden konnte von Erlebnissen berichten.
AIV-Exkursion nach Antwerpen vom 14.09. – 15.09.2018
Die Kriterien für die mittlerweile 8. AIV-Exkursion waren für das Jahr 2018 relativ schnell klar: Es galt eine Stadt zu finden, die wie immer aus architektonischer wie ingenieurtechnischer Sicht attraktiv sein sollte sowie mit einem Besichtigungsprogramm, das in zwei Tagen zu bewältigen ist, allerdings in einem Umkreis von bis zu 250 km um Düsseldorf herum liegen sollte. Nach der letztjährigen Tour ein durchaus legitimer Ansatz mit dem Hintergedanken, nicht im Laufe der Jahre immer weiter wegfahren zu müssen, um irgendwann in Tokio zu landen. Obwohl, warum nicht? Jedenfalls fiel die Wahl auf das schöne Antwerpen, von der Einwohnerzahl in etwa mit Düsseldorf zu vergleichen und unter architektonischen Gesichtspunkten in einer ständigen Entwicklung begriffen.
Wie immer ging es für die mittlerweile eingeschworene Reisegemeinschaft früh los: Der Start erfolgte um 7:30 Uhr an den Rheinterrassen und nach guten zweieinhalb Stunden Fahrt (inkl. Pause) waren wir an unserer ersten Sehenswürdigkeit angekommen: Dem Hafenhaus von Zaha Hadid, in dem 500 Mitarbeiter der Hafengesellschaft Antwerpen untergebracht sind. Doch nicht nur kontrovers zu beurteilenden Architektur wurde vor Ort fachkundig besprochen. Auf der weiteren Fahrt zu geschichtsträchtigen Gebäuden wie dem Red Star Line Museum oder originellen Gebäuden wie z. B. dem Museum an de Stroom (MAS) wusste unsere Reiseleiterin Natacha van de Peer viele interessante Dinge zu berichten und band im Erdgeschoß des MAS geschickt den interaktiv gestalteten Überblick zur Entwicklung der Stadt Antwerpen mit ein.
Natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz: Bei bestem Wetter saßen viele Teilnehmer im Freien und genehmigten sich vor der Weiterfahrt ein ordentliches Mittagessen, ergänzt um das ein oder andere belgische Bier. Apropos Bier: Vor der Ankunft im Hotel stand eine für belgische Verhältnisse vermutlich nicht zu vermeidende Brauereibesichtigung bei De Koninck auf dem Programm, ergänzt um einen Abstecher zum Maison Guiette, einem Atelierhaus von Le Corbusiers aus dem Jahr 1926 und seit 2016 Weltkulturerbe. Gleiches gilt für das Plantin-Moretus-Museum, das im Zuge der am folgenden Tag durchgeführten Stadtführung von unserer Gruppe besucht wurde. Mit sehr vielen Informationen zur umfangreichen Historie der gesamten Stadt entliess man uns in den Nachmittag, der zur freien Verfügung stand und zum Einkauf von Schokolade, Bier und diversen Mitbringseln genutzt wurde.
Zurück in Düsseldorf blieb am Abend für die Organisatoren um Margrit Reinhardt festzustellen, daß AIV-Exkursionen tatsächlich nicht immer an Orte führen müssen, die noch weiter weg sind. In einem akzeptablen Radius um Düsseldorf herum gibt es noch viel zu bereisen und sehr viel Architektur zu bewundern. Mal sehen, wohin es uns im Jahr 2019 verschlägt!
Exkursion nach Kopenhagen vom 01.09. – 03.09.2017
Kopenhagen, die Hauptstadt von Dänemark, Residenz der dänischen Königin sowie Parlamentssitz ist in Skandinavien mit Ihren vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten (kleine Meerjungfrau, Tivoli, Schloss Christiansborg usw.) und Ihrer unübertroffenen Atmosphäre ein beliebtes Ziel für Touristen und wurde in diesem Jahr vom AIV Düsseldorf als weiterer Bestandteil in der mittlerweile langen Reihe von Architekturexkursionen aufgenommen. Doch sollte sich die Tour 2017 deutlich von den vergangenen Reisezielen Utrecht, Maastricht und Lüttich (Tagestour) sowie Hamburg, Rotterdam und Frankfurt (Exkursionen mit einer Übernachtung) unterscheiden. Nicht nur, daß diesmal zwei Übernachtungen sowie die An- und Abreise mit dem Flugzeug geplant waren und es mithin eine Menge zu organisieren gab. Es war keineswegs klar, ob eine solch aufwendige Reise überhaupt von unseren Mitgliedern gut angenommen und ein bereits im Vorfeld geblocktes Zimmer- und Flugkontingent ausgeschöpft werden würde. Glücklicherweise verflüchtigten sich derartige Gedanken schnell, denn nach Ankündigung des Ziels steigerten sich die Anmeldezahlen von Tag zu Tag auf eine Gruppenstärke von 43 Personen (wobei zwei Mitglieder zusätzlich vor Ort dazu stossen sollten) und die Mindestteilnehmerzahl war voll erreicht.
Selbst die frühe Abflugzeit vom Düsseldorfer Flughafen (6:10 Uhr) und das noch frühere Rendezvous am Gate (5:30 Uhr) schreckte keinen der Architekturinteressierten ab. Im Gegenteil, alle waren pünktlich, gut gelaunt und voller Vorfreude; allerdings auch etwas müde, wobei sich dieser Umstand von einigen während des etwa einstündigen Fluges gut kompensieren ließ. Vor Ort machten wir unsere erste Bekanntschaft mit einem voll automatisierten Flughafen, bei dem das Personal wie auch bei der U-Bahn Kopenhagens auf ein Minimum reduziert wurde. Tatsächlich gibt es sogar in den Zügen weder Zugführer noch Schaffner und dennoch klappt alles hervorragend: Die Bahn ist pünktlich und befindet sich in einem sehr guten Zustand. Somit gab es keinen Anlass zur Klage.
Im Hotel angekommen (Wakeup, Nähe Nyhavn), setzte sich der Anfangseindruck einer stilvoll reduzierten, fast schon spartanischen Umgebung fort, in der das „dänische“ Design eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Doch was benötigt man schon außer einem vernünftigen Bett, einer sauberen Dusche und einem Dach über dem Kopf in einer der teuersten Städte Europas? Die Zimmer sollten ohnehin nicht der bevorzugte Aufenthaltsort der Reise werden und wurden erst später am Tag in Beschlag genommen. Zu dieser frühen Stunde war für alle Mitglieder eine erste individuelle Erkundung angesagt, die manche von uns u. a. zur Sølvgades Skole, vor die Nationalgallerie, zu Schloß Rosenborg, der Dreifaltigkeitskirche sowie zur Kathedrale Kopenhagens (Vor Frue Kirke) führte.
Zum Mittagessen traf sich die gesamte Gruppe in einem Smørrebrød-Restaurant (Restaurant M). Glücklicherweise waren die typisch dänischen Essenplatten vorbestellt, denn es war lecker und sättigend, allerdings für viele unmöglich per Speisenkarte zu definieren. Ergänzt um ein regionales Bier (Hell und Dunkel) fiel es jedem Teilnehmer dann auch leicht, sich in sein (in diesem Fall glückliches) Schicksal zu fügen.
Der anschließende Verdauungsspaziergang führte in Richtung Nyhavn, mit Blick auf das Schauspielhaus und die Oper, über die Inderhavnsbroen zum Architekturbüro COBE, wo uns eine deutschsprachige Mitarbeiterin Einblicke insbesondere in das Kopenhagener Riesenprojekt „Nordhavnen“ gewährte. Danach ging es immer weiter und wurde immer interessanter, denn es folgte eine zweistündige Bootstour, fachkundig begleitet von Anne Faurshoiv Hutschon und Ihrem kuriosen Deutsch mit stark dänischem Einschlag. Zunächst schipperten wir gemütlich in den Sydhavnen, vorbei an Den Sorte Diamant (der Dänischen Königlichen Bibliothek auf der Insel Slotsholmen) und unzähligen, höchst interessanten, meist sehr „stylish“ designten Bauwerken bis zur Sjællandsbroen, dann wieder in nördlicher Richtung nach Nordhavn mit einem entfernten Blick auf die futuristische Müllverbrennungsanlage (auf deren Dach zumindest noch nicht Ski gefahren wird) und für alle mit exzellenten Augen einem noch entfernteren Blick auf Malmö.
Nach einem kurzen Aufenthalt zur Erfrischung ging es dann am Abend zum gemeinsamen Dinner in das Restaurant Almanak – The Standard, auch hier wieder bestens vorbereitet vom Organisationsteam! Ein optimaler Ausklang des ersten, sehr langen Tages mit guten Gesprächen und dem Blick in zufriedene Gesichter. Was sollte uns denn jetzt noch nach so viel inspirierender Architektur an den nächsten Tagen erwarten? Die kurze Antwort: So einiges!
Zunächst fuhren wir am folgenden Tag mit der U-Bahn in Richtung Studentenheim Tietgenkollegiet, einem Rundbau in absoluter Stille, obwohl hier viele junge Leute auf engstem Raum miteinander leben. Selbst das in der Nachbarschaft gelegene Boligslangen, eine Art Sozialbau mit Eigentumsanteil, stört diese Ruhe in keinster Weise. Ganz im Gegenteil ist dieses Viertel, wie im Übrigen ganz Kopenhagen, so gut wie frei von Graffitis an den Wänden und Dreck auf der Erde. Entspanntes und rücksichtsvolles Miteinander scheint hier an der Tagesordnung zu sein, gestört allerhöchstens durch Touristen oder Schlachtenbummler, die Ihre Fußballmannschaft begleiten (am Abend vorher hatte Polen in Kopenhagen gegen Dänemark 4:0 verloren), oder gegebenenfalls durch den Lärm der Bautätigkeit, sobald wieder einmal moderne Architektur entsteht. Und davon gab es weiterhin viel zu sehen: Die Gebäude des Dänischen Rundfunks. Die Kopenhagener Konzerthalle, ganz in schwarz mit einer dreidimensionalen, verchromten, übergroßen Note davor. Die U-Bahn, oft benutzt, aber eben teilweise nicht „U-Bahn“ sondern gut funktionierende, pünktliche „Ü-Bahn“. Das Bella Sky Hotel, äußerst ungewöhnlich in der Form und beileibe nicht jedermanns Geschmack, aber immerhin Skandinaviens größtes Hotel mit einem weiten Blick über die Region. Die VM Hoeses mit einem nahezu durchsichtigen Wohnkonzept, welches der deutschen Mentalität sicherlich nicht entspricht, aber immerhin über ein extremes Balkondesign verfügt. Dem Mountain Dwelling, bei dem Wohnen und Parken in einem wie ein Hügel ansteigendem Komplex untergebracht wurden. Und 8 Tallet, wo unsere Gruppe in eine Art Kinderfest stolperte, die friedliche Atmosphäre in sich aufnahm und die hier beschriebenen, aber auch nicht erwähnten Fassaden und Gebäude noch einmal rekapitulierte. Fraglos war alles Gesehene interessant, aber nicht uneingeschränkt erstrebenswert. Denn wenn auch der Überraschungseffekt fast nicht abriss, so entgingen dem aufmerksamen Beobachter nicht die selbstverständlich ebenfalls vorhandenen Bausünden, die teilweise nachlässige Ausführung oder die manchmal nicht gründlich durchdachte Machbarkeit bzw. Berechnung der Statik (insbesondere bei den Balkonen).
Nach so vielen unterschiedlichen Eindrücken blieb auch Zeit für den Einzelnen und viele sorgten zunächst für das leibliche Wohl (u. a. mit dänischer Pizza, einer Köstlichkeit, die nicht viele kannten), um im Anschluß weiterhin durch Kopenhagen zu schlendern und diese wunderschöne Stadt zu erleben. Der gemeinsame Abend klang im Restaurant Hummer aus und wurde in einer der vielen Bars im Nyhavn beschlossen.
Die individuelle Gestaltung des Programms setzte sich am Tag der Abreise fort. Die AIV-Mitglieder konnten und wollten dennoch ein gelegentliches Aufeinandertreffen nicht verhindern, und so kamen einige an Schloß Marienborg zusammen und bewunderten die nicht unweit liegende Königsyacht. Wieder andere hatten sich ein Boot gechartert, schipperten durch die Kanäle und ließen sich ein verspätetes Frühstück bei nunmehr drei Tagen besten Wetters in Folge schmecken. Nur nicht allzu viel Architektur – die Überdosis der Tage davor hatte gesessen! Später fand sich die komplette Gruppe am „vollautomatischen“ Flughafen ein, erledigte noch kurz den Kauf diverser Mitbringsel und bestieg zu guter Letzt den Flieger nach Düsseldorf mit einem festen Vorsatz: Diese Stadt muß man wieder sehen!!!
Exkursion Frankfurt 2016
Am frühen Morgen des 02. Septembers brachen insgesamt 48 Teilnehmer zur diesjährigen AIV Exkursion nach Frankfurt am Main auf. Dem Anlaß absolut angemessen präsentierte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite. Geringfügig erschwert wurde die Anreise durch eine Vollsperrung auf der A3. Hierdurch verzögerte sich der Start des Programms um ca. 30 Minuten. Alle folgenden Events reagierten erfreulich flexibel auf die eingetretene Verschiebung. So konnte das ambitioniert gestaltete Tagesprogramm vollumfänglich durchlaufen werden.
Direkt zu Beginn des Programms stand eine der Hauptattraktionen der diesjährigen Exkursion, die Führung durch den Neubau der Europäischen Zentralbank, welche über die Verbindung des AIV zu Drees & Sommer in Frankfurt am Main möglich wurde. Die Herren Martin Hupka und Alexander Pfältzer, welche das Projekt in den vergangenen 15 Jahren als verantwortliche Projektleiter für die EZB begleitet haben, nahmen sich 1,5 Stunden Zeit uns den Neubau mit der integrierten denkmalgeschützten Großmarkthalle vorzustellen und unsere Mitglieder über zahlreiche technische, standortspezifische, politische und kaufmännische Herausforderungen des Projektes zu informieren.
In fußläufig zu erreichender Nachbarschaft der EZB fand unsere Gruppe direkt am Mainufer im Oosten die Einkehr zur verdienten Mittagspause und wurde mit vorzüglichen Speisen und Getränken a´ la Minicarte bewirtet. Vorbildlich und reibungslos gestaltete sich der adhoc entwickelte Gruppenzahlungsmodus bei individueller Speisenauswahl. Alle Teilnehmer konnten rechtzeitig zu einem tollen Stadtspaziergang entlang des Mains, über den „Eisernen Steg“ bis zum Schaumainkai aufbrechen.
Hier war das Städelmuseum unser nächstes Ziel. Die Vorstellung der baulichen Finessen und Hintergrundinformationen zum Wettbewerbsverfahren übernahmen die Herren Simons und Wendt als Geschäftsführer des Büros Schneider & Schumacher, Verfasser des Siegerentwurfes „Städelmuseum“. Als sehr beeindruckend wurde allgemein die gewölbte Decke mit der einzigartigen Innen- und Außenwirkung wahrgenommen.
Zu Fuß und wieder zurück über den Main erreichten wir im Anschluss unser Hotel, das Designhotel „Roomers“ in zentraler Lage Frankfurts. Die in gediegenem Schwarz gehaltenen Zimmereinrichtungen, mit einem nicht alltäglichen Konzept der Einrichtung, wurden ungeachtet der hohen Qualität der Ausstattung, von einigen Teilnehmern als durchaus gewöhnungsbedürftig kommentiert.
Nach sportlich knapp bemessener Auffrischungspause im Hotel setzten wir unser Programm mit einer Führung durch die Kunstsammlung der HeLaBa und dem Besuch der Aussichtplattform der des Maintowers in über 200m Höhe fort. Bestimmt durch das tolle Wetter konnten wir in der eintretenden Dämmerung einen herrlichen Ausblick über die Mainmetropole genießen. Die tolle Sicht aus Vogelperspektive blieb uns auch während des Abendessens im Restaurant des Maintowers in 190m Höhe erhalten. Der Ausblick über die Stadt in Ihrem „Nachtgesicht“ übte eine besondere Faszination aus. Als mutig erwies sich die Menüauswahl der Organisatoren. Mit dreierlei vom Kalb bot sich einigen Tischgästen die Gelegenheit kulinarisches Neuland zu betreten.
Gestärkt mit einem hervorragenden Frühstück begannen wir den nächsten Tag mit einer Führung durch den Commerzbanktower, welcher eigens für den AIV Düsseldorf an einem Samstag die Pforten öffnete und die Sonderführung außer der Reihe ermöglichte. Besonders beeindruckend wurden die integrierten Gärten in den Geschossen empfunden.
Von der Commerzbank brachte uns ein weiterer Stadtspaziergang über den Main nun zum Deutschen Architekturmuseum. Einige Teilnehmer mussten der Programmfülle Tribut zollen und zogen der Museumsführung einen Bummel über den Flohmarkt am Mainufer vor. Dadurch verpassten Sie den Vortrag des Museumskurators Yorck Foerster, welcher mit vielen interessanten Details zum Museumsbau und den aktuellen Ausstellungen bereichert war.
Da das herrliche Spätsommerwetter auch am zweiten Ausflugstag noch vorhielt konnten wir die Zeit bis zur Heimfahrt noch zum Flanieren und Chillen nutzen. Letztlich bestand Einvernehmen darüber, dass auch die Exkursion des AIV Düsseldorf im Jahr 2016 als großer Erfolg für alle Teilnehmer verbucht werden kann.
Wir freuen uns schon jetzt auf unsere Städtereise im Jahr 2017!
Exkursion Hamburg 2015
AIV Hamburg Exkursion am 4. und 5. September
Insgesamt 54 Teilnehmer erlebten eine abwechslungsreiche und harmonische Fahrt nach Hamburg. Der Hamburg Köln Express hatte uns eigens einen sonst für Partyzüge genutzten Abteilwagen zur Verfügung gestellt, der etwas abgegriffen wirkt aber eine gesellige Anfahrt ermöglicht. Vom Hamburger Hauptbahnhof gelangt die Gruppe geschlossen zum East-Hotel auf St. Pauli, einem interessant gestalteten Design – Hotel in einer historischen Gießerei.
Höhepunkt des ersten Tages ist die Besichtigung der Baustelle der Elbphilharmonie, die von den AIV Mitgliedern Hans Georg Balthaus und Christoph Breimann ermöglicht wurde. Nach langen Querelen scheint die Baustelle nun zügig der Fertigstellung entgegen zu gehen. Die Eröffnung soll im Januar 2017 stattfinden. Erste Abnahmen beginnen bereits Mitte nächsten Jahres. Der Gang durch die Foyers, die zwischen dem Abschluss des massiven Speichergebäudes und dem scheinbar darüber schwebenden Gläsernen Kristall liegen, lässt bereits erahnen, dass hier ein Jahrhundertbauwerk entsteht, auch wenn die Kosten mittlerweile unfassbare Dimensionen annehmen.
Über dem Foyer erschließen sich das Konzerthaus mit zwei Sälen, ein bereits fertig gestelltes Hotel und einige Luxusappartements. Begeisternde Raumeindrücke setzen sich im Konzertsaal fort, der gerade mit tausenden unterschiedlich geformten und mit wellenförmigen Ornamenten gefrästen Gipsplatten ausgekleidet wird. Eindrucksvoll sind auch die Technikzentralen unter den geschwungenen Dachkonstruktionen. Die Fahrt mit der Fähre zurück nach St. Pauli ermöglicht die wellenförmige Fassade vom Wasser aus zu erleben. Der Himmel spiegelt sich in immer neuen Stimmungen wie auf einer Meeresoberfläche. – bereits jetzt das beliebteste Fotomotiv der Hansestadt.
Von den Landungsbrücken aus nehmen wir einen Abstecher durch den alten Elbtunnel, der vor rund 100 Jahren zur Verbindung der Werften am anderen Elbufer mit der Stadt gebaut wurden. Unter einem klassizistischen Kuppelbau windet sich eine Freitreppe neben mehreren Personenaufzügen und großen offene Aufzugplattformen, die für Fahrzeuge genutzt wurden, in die Tiefe.
Das Abendessen findet in wunderbarer Stimmung nahe dem alten Fischmarkt mit Blick auf die Elbe statt. Einige verlieren sich anschließend noch in der Haifischbar, in der schon Hans Albers sein Bier getrunken haben soll.
Am nächsten Morgen zeigt sich Hamburg mit seinem typischen „Schietwetter“. Heftige Regengüsse trüben die Hafenrundfahrt und vor allem den geplanten Rundgang durch die Hafencity, den wir völlig durchnässt abbrechen müssen. Ingo Kanehl gibt uns beim Mittagessen im Architektursalon Hamburg in seinem Vortrag einen interessanten Überblick über die städtebaulichen Planungen der Hafencity, die er seit 15 Jahren begleitet und die ständig weiter geführt werden.
Vor der Rückfahrt am Nachmittag versöhnt uns Hamburg noch mit einem sonnigen Spaziergang entlang dem Neuen Wall und der Binnenalster. Bei der Rückfahrt im Zug wird schon eifrig über ein Ziel für eine AIV Exkursion im kommenden Jahr diskutiert.
Privatsammlung Stoschek
Start: 17:00 Uhr
Ort: Schanzenstraße 54, 40549 Düsseldorf
Ausstellungsbesuch Katharina Grosse Düsseldorf
Am 23.10.2014 haben Mitglieder des AIV die Ausstellung „Katharina Grosse“ im Museum Kunstpalast besucht. In dieser Ausstellung wird der Museumsraum mit Unmengen von Farbe, Erde und Stoffbahnen erweitert, überdeckt und überlagert. In einem weiteren Raum sind imposante Tafelbilder mit verschiedenen Farbkompositionen ausgestellt. Frau Dr. Becker hat in Ihrer Führung anhand der eindrucksvollen Farb- und Raumkompositionen dem Besucher die Ideen und das Denken der Künstlerin nahegebracht.