Bauwerk des Jahres 2022
Mit einer großen Resonanz in der Öffentlichkeit und der Presse wurde die Preisverleihung „Bauwerke des Jahres 2022“ für den neuen Messeeingang Süd zeitgleich mit der Eröffnung der glastec 2022 gefeiert.
Über mehr als 100 Mitglieder unseres Vereins hatten zuvor mit ihrer Stimmabgabe darüber entschieden und das für die Messe Düsseldorf so ehrgeizige 140 Mio. € teure Projekt, vorbei an dem Kö-Bogen 2 Projekt (ingenhoven architects) und der Erweiterung des Foyers Wasserturm (RKW Architektur +), auf den 1. Platz gehoben.
Dieter Schmoll sprach in seiner Laudatio von einem gelungenen Beispiel des Zusammenspiels von den Architekten SOP slapa oberholz pszczulny und den Ingenieuren Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit über die Fachdisziplinen hinaus sei „Sinn und Zweck unseres Vereins“, so der 1. Vorsitzende, der sodann Jurek Slapa über die lange Historie des Projektes, beginnend 2015-2022, berichten ließ.
Herr Slapa würdigte die ausgesprochen vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bauherrenvertretern Herr Johannes Stempfle und Clemens Hauser.
Herr Stempfle, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur freute sich sichtlich über die renommierte Auszeichnung: „Die Neue Messe Süd ist eine der modernsten Messe- und Eventlocations, die höchste technische Standards erfüllt. Sie bildet unser neues Aushängeschild und stärkt weiter die hohe Attraktivität des Messeplatzes Düsseldorf. Wir sind dankbar für all das positive Feedback, das wir für dieses Bauwerk erhalten. Die Auszeichnung als Bauwerk des Jahres durch den Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf ist für uns eine besondere Ehre.“
Das Projekt ist weit mehr als das weithin sichtbare 20 m hohe, lichtdurchlässige und mit Teflon beschichtete Foliendach auf der 7.800 m² großen, rautenförmigen Dachkonstruktion in Stahl. Das Vordach als großartige Geste und als Entrée in die Stadt verbindet eine Funktion in der Erschließung und führt über in eine ebenso hohe Eingangshalle, die für Veranstaltungen mit dem dahinter liegenden Kongresszentrum und der neuen Ausstellungshalle 1 mit 12.000 m² Fläche genutzt werden kann.
Presseartikel hier lesen:
Rheinische Post
Messe Düsseldorf
Blachreport
Handwerk+Bau
Trade Talk
Express Düsseldorf
Business on
Baustellenbesichtigung ECLIPSE
AIV Mitglied Ulrich Hartard als Projektleiter des Bauherrn und Christoph Ebert als verantwortlicher Projektleiter bei HPP führten die teilnehmenden Mitglieder durch das Haus. Die Veranstaltung klang anschließend gegen 19:00 Uhr mit einem Imbiss in der Eingangshalle aus. Wir bedanken uns für die spannenden Eindrücke.
Vergabe des AIV-Förderpreises 2022 an der Peter Behrens School of Arts
In diesem Jahr hatte sich die Jury die stolze Zahl von über 180 Bachelorarbeiten angesehen und sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Die Leistungen befanden sich auf einem sehr hohen Niveau, sogar vor dem Hintergrund eines nicht ganz problemlosen Studienbetriebs in den letzten beiden Jahren“, erläuterte AIV-Vorsitzender Dieter Schmoll in seiner Ansprache. Letztendlich hatte die Jury entschieden, zwei erste Preise á 1.500 Euro zu vergeben.
Die eine der beiden Arbeiten wurde von Beyza Ince angefertigt. Die Studentin hatte sich mit der Nachnutzung eines ehemaligen industriellen Areals in Düsseldorf-Lierenfeld beschäftigt und dazu lineare städtebauliche Strukturen flexibel nutzbar gemacht. So entstanden durch Gassen, Höfe und Hochpunkte spannende Bezüge, mit interessanten Außenräumen und Sichtverbindungen. Besonders gefiel auch das Miteinander von transluzenten Fassaden mit alter Ziegelarchitektur.
Die andere ausgezeichnete Arbeit stammt aus der Feder von Julia Strömer und hatte studentisches Wohnen auf dem Hochschulcampus zum Thema. Alleine schon das übergroße, modulartige Modell, das Frau Strömer angefertigt hatte, erregte Aufmerksamkeit. Doch auch inhaltlich überzeugten ihre Ideen, die eine gelungene Mischung öffentlicher und privater Nutzungen in einer skelettartigen Raumstruktur entstehen ließen. Die an utopische Entwürfe aus den 1970er-Jahren erinnernde Stilistik ließ Innen- und Außenräume verschwimmen.
Dieter Schmoll gratulierte beiden Preisträgerinnen herzlich und wandte sich in seiner Rede auch an das ganze Publikum. „Mit diesem Preis möchten wir motivieren, ihren eingeschlagenen Berufsweg mit Elan fortzusetzen. Die Zeiten haben sich für Sie zum Besten gewendet. Wir alle sind gerade auf der Suche nach jungen Talenten!“
Städtereise Stuttgart
Nichts lag näher als eine Anreise mit dem ICE, der unsere interessierte Gruppe von 18 Teilnehmern in das Herz der Großbaustelle Stuttgart 21 führte. Marc Ströder hatte alles trefflich organisiert. Wir wurden durch den Projektleiter Michael Rathgeb von den Ingenhoven Architects herzlich begrüßt und in das Jahrhundertprojekt Stuttgart 21 eingeführt. Wir staunten nicht schlecht über die Detailinformationen zur Statik und zur Logistik, über die uns im Weiteren Frau Angelika Schmidt, Prokuristin der Werner Sobek AG, mit Bildern und Detailzeichnungen informierte. Die vielen Nachfragen zum Vortrag zeigten das aufmerksame Interesse unserer Mitglieder, weshalb der daran anschließende Baustellenrundgang mit etwas Verspätung begann.
Mit Stiefeln und Helmen eroberte sich unsere Gruppe die imposante Baustelle, die Ende 2023 zumindest für den Rohbau abgeschlossen sein soll. Über die Baukosten wollte man nicht unbedingt sprechen. Zum Abschluss konnten wir vom Info-Turm einen Überblick über das Gesamtprojekt mit seinen angrenzenden Stadtteilen erleben.
Im Schlossgarten waren wir froh, bei den heißen Temperaturen etwas Abkühlung in dem schattigen Biergarten zu bekommen und setzten unsere Besichtigung im angrenzenden Europaquartier für den Nachmittag fort.
Dieter Schmoll mit Michael Weiler hatten die Möglichkeit erhalten, das jetzt fertiggestellte RKW Projekt Turm am Mailänder Platz zu besichtigen. Der 80 m hohe Turm mit einem Hotel und einem Boardinghouse verschaffte uns einen Überblick über den Mailänder Platz mit seinen angrenzenden Neubauten, der Bibliothek des 21. Jahrhunderts und dem Milaneo, einem in der öffentlichen, in Diskussion stehenden neuen Shoppingcenters der ECE und dem darüber liegenden Wohnprojekt der Bayerischen Hausbau mit extremer Flächenausweisung über drei Baublöcke.
Das Innenleben der neuen Bibliothek mit den großartigen Lufträumen sorgte für Staunen über die Großzügigkeit dieses öffentlichen Gebäudes.
Wir traten leicht ermüdet die Rückreise an und waren wieder einmal zu der Meinung gekommen, dass Reisen nicht nur die Gemeinsamkeit fördert.
AIV Stammtisch September
Wir treffen uns zum Mitgliederstammtisch am 21. September 2022 im KIT Café (Mannesmannufer 1b, 40213 Düsseldorf, www.kit-cafe.com) ab ca. 18:30 Uhr
Diese Einladung richtet sich ausdrücklich nicht nur an Mitglieder.
Willkommen sind auch Kolleg:innen aus der Baubranche, die sich für den AIV Düsseldorf interessieren.
Wir treffen uns an jedem 3. Mittwoch im Monat zu einem ungezwungenen, interdisziplinären Austausch und freuen uns über rege Teilnahme.
Folgetermin:
19. Oktober
Neue Messe Süd ist „Bauwerk des Jahres 2022“
Mit der Neugestaltung des südlichen Eingangsbereiches soll die Messe Düsseldorf nun auch auf ihrer der Stadt zugewandten Seite ein modernes Facelift erhalten. Die Lage der „Neuen Messe Süd“ – eingebettet zwischen den grünen Ufern des Rheins und dem Düsseldorfer Nordpark – war mitbestimmend für die architektonische Planung durch sop architekten. Das rund 7.800 m2 große, transluzente Vordach der Messe überspannt die gesamte Messehalle 1 samt Vorplatz, Taxiständen sowie Elektroladestationen und kann bereits vom Wasser ausgesehen werden. Mit seiner polygonalen Form und den rhombenförmig angeordneten Kissen aus Glasfasergewebe ist eines der prägenden Features des Projekts. Ein weiteres Highlight ist das 16,5 Meter hohe Foyer, das mit einer durchgängigen Verglasung besonders viel Tageslicht erhält. In die Eingangshalle ragt ein rechteckiger mit Messingblech verkleideter Baukörper, der flexibel zusammenschaltbare Konferenzsäle beherbergt und freie Sicht auf den Rhein mit seinen vorbeiziehenden Schiffen bietet. Die 15 Meter hohe stützenfreie Messehalle umfasst eine Ausstellungsfläche von rund 12.000 m2 und kann komplett abgedunkelt werden. Sie ist hochflexibel und multifunktional nutzbar. Im ersten Obergeschoss befindet sich zudem ein Konferenzbereich, der mit sechs weiteren flexibel aufteilbaren Sälen die Nutzung als Eventstätte bereichert. Dazwischen befinden sich neben Restaurants auch erholsame Aufenthaltszonen mit Blick ins Grüne. Durch eine transparente Brücke sind diese mit dem bestehenden Kongresszentrum verbunden. Für die Gestaltung der Innenräume wurde Eiche aus nachhaltiger Holzproduktion verwendet und Wert daraufgelegt, warme sowie natürliche Kontraste zu den sonst vorherrschenden Materialen Sichtbeton und Glas zu schaffen. Gedeckte Farben und elegantes Mobiliar runden den Eindruck ab. Die Kombination dieser Elemente macht die „Neue Messe Süd“ zu einer der modernsten Messe- und Eventlocations, die nach höchsten technischen Standards konzipiert wurde.
Zum Tod von Wolfgang Döring
Viele ehemalige Studenten wie auch der 1. Vorsitzende des AIV, der als einer der ersten Diplomanden bei ihm an der RWTH Aachen studierte und in seinem Büro arbeitete, erinnern sich an einen charismatischen, modernen „Klardenker“. Wolfgang Döring starb am 4. November 2020 mit 86 Jahren.
Ganze Generationen von Studenten hat er am Lehrstuhl für Baukonstruktion und Entwerfen in der Zeit von 1972 – 1999 geprägt und die Architekturlehre mit Leidenschaft und Erfolg vertreten. Der auslaufenden Studentenbewegung der späten 68er Jahre hatte er am Reiff-Museum in Aachen etwas Positives zuzusetzen.
Wolfgang Döring selbst studierte an der Technischen Hochschule in München und legte bei Egon Eiermann 1958 an der Technischen Hochschule Karlsruhe sein Diplom ab und arbeitete bei Paul Schneider-Esleben bevor er 1964 sein eigenes Büro gründete.
Er stand der Kunstszene sehr nahe und zählte u. a. Günther Uecker zu seinen engsten Freunden, mit dem er über seine futuristischen Architekturentwürfe diskutierte. Er ließ die frühen Modelle von den Fotografen Bernd und Hilla Becher fotografieren. Seiner Zeit weit voraus beschäftigte er sich mit dem elementierten, seriellen Bauen und er dache über die industrielle Vorfertigung von „Low Cost“ Häusern für die dritte Welt nach. Zu den bis heute bedeutendsten Bauten zählt das Haus Mayer-Kuckuk aus seiner frühen Schaffenszeit 1965 – 1967, das als Fertigbau aus einem Tragwerk mit markanten, außen sichtbaren Leimholzbindern besteht.
Wolfgang Döring lehrte mit Leidenschaft und großem Engagement über 26 Jahre. Seine Vorlesungen und Übungen für Baukonstruktion waren provokant und visionär. Die Studierenden mussten seinem hohen Anspruch nach klarer Konsequenz im Entwurf genügen.
Sein Düsseldorfer Büro führte er erfolgreich bis zu seinem Ausscheiden 2018 mit seinen beiden Büropartnern und ehemaligen Studenten Michael Dahmen und Elmar Joeressen, die sein Büro nun weiterführen. Zu seinen bekanntesten Bauten in Düsseldorf zählen vor allem private Wohnhäuser, das Kai Center im Medienhafen und das Portobello Hochhaus am Landtag.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Wir werden Wolfgang Döring und seine Ideen als ehrendes Andenken bewahren.
Dieter Schmoll
– 1.Vorsitzender des AIV Düsseldorf e. V. –
Foto:
Das Foto wurde uns freundlicherweise von Anna Meyer-Kahlen, der Tochter Wolfgang Dörings zur Verfügung gestellt.
www.meyer-kahlen-fotografie.de
Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr
AIV ehrt Rheinufertunnel als Bauwerk des Jahrhunderts
Im Rahmen einer Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen des Rhein-Ufer-Tunnels hat Volker Weuthen (links), stellvertretend für die Mitglieder des AIV Düsseldorf, gestern Abend im Düsseldorfer Rathaus die offizielle Plakette für das Bauwerk des Jahrhunderts an Oberbürgermeister Thomas Geisel übergeben.
Im Rahmen der 125 Jahrfeier des AIV Düsseldorf wurde in diesem Jahr erstmalig ein Preis für das „Bauwerk des Jahrhunderts“ in Düsseldorf vergeben. Aus insgesamt 11 nominierten Bauwerken wurde der Rhein-Ufer-Tunnel durch die rund 300 Mitglieder der AIV einstimmig zum Bauwerk des Jahrhunderts gewählt. Wir gratulieren recht herzlich!
Weitere Informationen finden Sie auch im Online-Portal der Rheinischen Post Direktlink.
AIV-Förderpreis 2018 an der „Peter Behrens School of Arts“
Seit 2013 vergibt der AIV Düsseldorf einen Förderpreis für besonders talentierte Architekturstudierende an der PBSA. Mit einem Preisgeld von rund 2.000 Euro und über 130 eingereichten Bachelor-Abschlussarbeiten wurde in diesem Jahr erneut ein Teilnehmerrekord erreicht. Ausgewählt wurden zwei jeweils mit 1000 Euro dotierte erste Preise.
Den ersten 1. Preis erhält Luca Stein für seine Arbeit, die sich mit dem aktuellen gesellschaftspolitischen Thema der dringenden Wohnraumentwicklung in Düsseldorf auseinandersetzt. Der Entwurf von Luca Stein definiert durch seine klare Struktur mit prägenden Kanten den Stadtraum und schafft zugleich eine eigenständige Aufenthaltsqualität. Ein lang gestreckter Wohnbauriegel für den sozialen Wohnungsbau mit innovativen Wohntypen als Maisonette- und Duplexwohnung bildet eine neue Stadtkante. Ein zweiter, parallel verlaufender Riegel, löst sich in Einzelhäuser auf und bildet ein spannungsvolles Gegenstück. In der Mitte des Gebäudeensembles entsteht ein interessanter Freiraum für ein Café und Flächen für Co-Working.
Der zweite 1. Preis geht an Katharina Kallenberg für ihren Entwurf eines Museums für Fotokunst, in der Museumsachse von Kunstpalast und NRW Forum in Düsseldorf. Die besondere Herausforderung der Arbeit ist der Umgang mit dem historischen Hofgarten an der Nahtstelle zur streng axialen Ordnung der historischen Bebauung. Der Entwurf von Katharina Kallenberg überzeugt durch eine sensible Interpretation der vorhandenen Ordnung und findet zugleich, in einem spielerischen Umgang mit dem Baumbestand, eine Lösung für ein funktionales und flexibles Gebäude.
„Die Nachwuchsförderung ist eine der besten Investitionen in die Zukunft der Baukultur und des Berufsstandes und damit auch eine Herzensangelegenheit des Architekten- und Ingenieurverein e.V. (AIV) Düsseldorf“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des AIV, Volker Weuthen, während der Vorstellung der Arbeiten. Der Förderpreis des AIV würdigt herausragende Bachelor-Abschlussarbeiten aus dem Fachbereich Architektur und Innenarchitektur an der PBSA Düsseldorf. So möchte der AIV besonders talentierte Architekturstudierende zusätzlich motivieren, ihre Ausbildung durch ein zusätzliches Masterstudium oder einen Auslandsaufenthalt weiter fortzuführen.