Spannender Vortrag zum Thema „IPA“
Am Donnerstag, den 3. April 2025 hat Herr Prof. Dr. Fuchs den AIV Düsseldorf ins Stadttor Düsseldorf eingeladen, in die Räumlichkeiten von Kapellmann Rechtsanwälte.
Bei einem beeindruckenden Ausblick und bestem Wetter hat er ca. 35 AIV-Mitgliedern das Thema IPA, integrierte Projektabwicklung mit einer ansteckenden Leidenschaft erläutert.
Eigentlich zu schön, um wahr zu sein: alle Projektbeteiligten sitzen in einem Boot und sind an einem reibungslosen Projektablauf ohne störende Streitigkeiten interessiert.
Inhalt des Vortrages waren neben der allgemeinen Erklärung des aus den USA kommenden Verfahrens für Großprojekte interessante Details, insbesondere die Vorbereitungs- und Projektteilnehmerauswahl.
Vielen herzlichen Dank an Herrn Professor Doktor Fuchs, der nicht nur den Teilnehmenden vor Ort Lust auf mehr IPA gemacht hat, sondern auch noch einen online Stream zur Verfügung gestellt hat.
Städtereise Wien 2024
„Es war ein tolles Programm“, so war die einheitliche Meinung der begeisterten Teilnehmer unserer 3-Tages-Tour nach Wien und vor allem lachte die Sonne vom Himmel.
Mit 38 Teilnehmern war die AIV-Städtereise schon früh im Jahr nach Bekanntwerden ausgebucht. Mit dem Flieger unterwegs schafften wir schon vormittags in dem renommierten Architekturbüro AllesWirdGut als Gast zu sein. Der sympathische Architekt und Mitbegründer, Andreas Marth, erläuterte in seinem Vortrag den Werdegang und die Philosophie des jungen Büros. Für den AIV war das in Düsseldorf geplante Hochhaus für die Stadtverwaltung in Holzhybrid-Bauweise naturgemäß von Interesse und nahm in der Präsentation einen breiten Raum ein.
Der Besuch des besonders liebenswerten italienischen Restaurants XPedit bleibt allen Mitgliedern in guter Erinnerung. Gerne wären wir noch ein wenig verweilt, aber die Stadtführer von „Architectural Tours“ drängten zum Aufbruch zu dem zweistünden Rundgang in zwei Gruppen im Zentrum von Wien. Das Stadtzentrum ist Weltkulturerbe und damit eine besondere Herausforderung für die zeitgenössische Architektur. Es ist eine Architektur, die im Dialog mit der Geschichte steht und zur Lebendigkeit der City entscheidend beiträgt. Der Weg führte uns über einige der schönsten historischen Plätze und Straße, wo auch klassische Moderne ihren Niederschlag gefunden hat. Die Postsparkasse von Otto Wagner, der Design Tower von Jean Nouvel, das Haas-Haus direkt am Stephansdom bleiben in Erinnerung.
Am Ende erwies sich das Hotel Motel One am Hauptbahnhof als für uns sehr geeignet, da die Stadt und ihre Sehenswürdigkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und zu erleben waren.
Wir verbrachten den Abend in dem gemütlichen Restaurant „Zum alten Fassl“ und waren von der Qualität des Wiener Schnitzels und der einheimischen Weine begeistert.
Der zweite Tag brachte uns in die Seestadt Aspern, einer neugeschaffenen Retortenstadt außerhalb von Wien, wie ein Satellit und unmittelbar erreichbar mit einer neuen S-Bahnlinie. Moderne Wohnbauen mit großzügig angelegten Straßen und Plätzen und außerordentlichen Freiräumen bilden den Mittelpunkt der neuen Stadtmitte, die um einen künstlich angelegten See geplant ist. Wir hatten Gelegenheit, eines der ersten Wohnhochhäuser in Europa in Holzhybrid-Bauweise zu besichtigen und konnten mit dem Vertreter eines Investors die Problematik der neuen Entwicklung in der Seestadt diskutieren.
Das Bahnhofsquartier im Zentrum von Wien mit seinen modernen Bürohausbauten war der weitere Schwerpunkt unseres Tagesprogramms, den wir mit einem gemeinsamen Besuch der Heurigengaststätte Mayer am Pfarrplatz gesellig abschließen konnten.
Der dritte Tag, einem Sonntag, blieb den Reisenden des AIV für individuelle Aktivitäten vorbehalten. Der Besuch der Augustiner Kirche oder eine Schifffahrt auf dem Donaukanal waren beliebte Ziele, bevor wir dann spät am Abend den Rückflug allesamt gut gelaunt antreten konnten.
Dieter Schmoll
1.Vorsitzender
AIV Förderpreis 2024
Greta Göllner und Thomas Erkens sind die diesjährigen Förderpreisträger an der Hochschule in Düsseldorf.
Dieter Schmoll, 1. Vorsitzender des Architekten- und Ingenieurvereins vergab den begehrten, mit insgesamt 3.000 € dotierten Preis, anlässlich der Abschlussveranstaltung vor den dort versammelten vielen jungen, talentierten Absolventen.
Die ungewöhnliche Bachelor-Arbeit „THEKTAL-MICROTOWERS“ von Greta Göllner nimmt den Gedanken einer fiktiven Stadt aus dem Roman, die unsichtbaren Städte von Italo Calvino auf. In dem engen Tal von Wuppertal entsteht der Traum, Neues aus der morbiden, nachindustriellen Umgebung zu schaffen. Aus der lauten, verschmutzten, unwirtlichen Stadt ragen Türme aus Stahlgerüsten mit Wohncontainern empor und lassen die Vergangenheit zurück. Die Sehnsucht nach Ordnung und Sinn bringt sich zum Ausdruck.
Thomas Erkens entwarf mit einer klaren Architektursprache, die an den Modernismus des 20. Jahrhunderts anknüpft, ein neues Eingangsgebäude für den Aquazoo Düsseldorf. Man könnte Mies van der Rohe zitieren, indem er sagt „weniger ist mehr“.
Ein alles überragendes, schwebendes Dach auf filigranen Rundstützen vereint die vielen Funktionen von innen und außen. In gläsernen Kuben bewegen sich Menschen wie Fische im Aquarium. Die strengen Achsen des Nordparks aus der NS-Zeit können nicht geleugnet oder verharmlost werden, vielmehr setzt Thomas Erkens dem ebenso Starkes und Neues entgegen, nämlich Offenheit, Transparenz und Demokratie.
Der AVI gratuliert den Preisträgern.
Dieter Schmoll
Jahreshauptversammlung 2024
AIV Adventsfeier 2023
Rückblickend auf viele spannende Veranstaltungen, Exkursionen sowie Vorträge und natürlich die große 130 Jahre AIV Feier in diesem Jahr, kamen die Mitglieder zusammen, um gemeinsam eine schönen Abend zu verbringen. Gutes Essen und interessante Gespräche kamen nicht zu kurz. In seiner Rede sprach Dieter Schmoll, 1. Vorsitzender des AIV Düsseldorf, viele Themen an, die uns dieses Jahr bewegt haben.
Daher möchten wir Ihnen die diesjährige Adventsrede von Dieter Schmoll nicht vorenthalten:
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
liebe Freunde des AIV,
es ist ein schöner Anblick Sie alle heute Abend hier zu unserer traditionellen Adventsfeier zu sehen und ich freue mich, dass so viele unserer Mitglieder zu uns gekommen sind. Ich möchte Sie daher auch im Namen des gesamten Vorstandes ganz herzlich begrüßen und vor allen Dingen auch die Mitglieder, die neu in unseren Reihen sind und die das erste Mal bei uns sind. Also herzlich Willkommen und schön, dass wir gemeinsam feiern können.
Wir schauen zurück auf ein bewegtes Jahr mit vielen Veranstaltungen und Festen, vielen Baustellenbesuchen und Fachvorträgen. Gerne erinnere ich mich an die 130-Jahr Feier mit mehr als 200 Gästen auf dem Eventschiff Jules Verne, an das großartige Feuerwerk anlässlich der Rhein-Kirmes und auf den Besuch des OB Dr. Stefan Keller, der unseren Verein als Zusammenschluss gewürdigt hat. Ich denke dabei auch an die Auszeichnung von Edmund Spohr als Ehrenmitglied in unseren Reihen. Die Städtetour nach Amsterdam, die uns Volker Weuthen so großartig organisiert hat, war ebenso ein Highlight in diesem Jahr. Es fehlten nicht die Baustellenbesuche im Hafen cradle to cradle und auch nicht die Fachvorträge, zuletzt über die Verkehrspolitik in Düsseldorf. Mit der Auszeichnung des SOS-Kinderdorfes mit der Plakette „Bauwerk des Jahres“ erhielt unser Kollege Christian Kawe einen Ritterschlag als Architekt und zu zugleich Vorstandsmitglied im AIV. Es fehlte auch nicht die Förderung unseres Nachwuchses an die Studenten der Hochschule Düsseldorf mit der Auszeichnung Förderpreis des AIV. Wir werden in unserer nächsten Jahreshauptversammlung weiter darüber berichten.
Ach ja, was war sonst noch los?
Es fühlt sich an, als hätten wir gerade erst dank einer gewaltigen gemeinschaftlichen Anstrengung die Corona-Pandemie hinter uns gebracht. Es fühlt sich an, als würden gerade erst die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit allen Konsequenzen auch für die deutsche und die weltweite Wirtschaft etwas zurückgehen. Und schon kommt mit den Ereignissen in Israel und Gaza ein neuer – und dabei so alter – Konflikt mit Wucht zurück und erschüttert auch unser Land. Und dadurch ist noch eine ganz andere, aber in seiner Bedeutung noch viel größere Herausforderung in den Hintergrund getreten – nämlich der anhaltende Klimawandel. Zwar haben wir auch in diesem Jahr immer wieder Meldungen zu neuen Hitzerekorden, zu Waldbränden und Überschwemmungen irgendwo auf der Welt wahrgenommen. In der Aufmerksamkeit treten aber diese kurzen Ereignisse in den Hintergrund vor den unmittelbaren Krisen. Das alles hatte Auswirkungen, nicht nur auf die Stimmung in der Gesellschaft, sondern auch auf unsere Branche, die Bau- und Immobilienbranche. Die Preise für das Bauen an sich sind – wie Sie wissen – radikal gestiegen, aufgrund von Inflation und Materialknappheit. Die Anforderungen an moderne Gebäude mit Blick auf ESG machen es nicht einfacher. Und einige Akteure, die sich vor allem mit dem Kaufen und Verkaufen von Bauprojekten beschäftigt haben, sind schon in die Knie gegangen. Wir erleben Insolvenzen unter unseren wichtigsten Auftraggebern, Projekte werden storniert, Honorare gehen oftmals unwiederbringlich verloren. Auf der diesjährigen Expo Real herrschte dann auch eher eine Kater- als Aufbruchsstimmung. Unsere Regierung in Berlin ist handlungsunfähig, zerstritten und steht vor einem Schuldenberg. Deutschland steht schlecht da.
Wenn das zu Ende gehende Jahr für die meisten von uns dennoch erfolgreich ist, stehen wir in erster Linie im nächsten Jahr vor einer Herausforderung. Ja was bringt die Zukunft: Eine echte Aufbruchsstimmung kündigt sich an anderer Stelle an, aber damit auch eine einhergehende Unsicherheit, die erst in diesem Jahr für Aufsehen und Gesprächsstoff sorgte: K und I. – künstliche Intelligenz und wir wissen nicht, wohin diese Entwicklung führt. Welches Potenzial hat künstliche Intelligenz, welche Risiken birgt sie? Wird eine künstliche Intelligenz bald Häuser bauen, die besser sind als die von Menschen geplanten? Sind unsere Jobs in Gefahr? Oder wird KI ein sinnvolles und nützliches Werkzeug, das vielmehr unliebsame Teile unserer Arbeit übernimmt und uns viel mehr Raum schafft für Kreativität und visionäres Denken? Kurz gesagt: Nimmt KI uns Arbeit ab, oder nimmt sie uns Arbeit weg? Auch hier herrscht in eigentlich in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft derzeit Unsicherheit.
Alles in allem, eine ganz schön komplexe Situation, vor der wir zum Jahresende 2023 stehen. Wie gehen wir damit nun um?
Ich sage Ihnen was. Und dabei spiele ich dann ausnahmsweise mal die Alterskarte aus. Mit deutlich über 45 Jahren Berufserfahrung sage ich Ihnen: Ruhig bleiben – wir haben schon viele Krisen erlebt, viele Herausforderungen bewältigt und meistens aus Problemen gelernt und daraus neue Chancen gemacht. Was uns dabei oft schon geholfen hat, war eine Besinnung auf etwas, das heute vielleicht altmodisch klingt, aber für mich absolut eine Berechtigung hat: Alte Tugenden! Damit meine ich tatsächlich und das bitte ich, nicht falsch zu verstehen: Fleiß, Disziplin, Zähne zusammenbeißen und etwas durchziehen. Andere aufstrebende Länder machen uns da etwas vor. „Früher Aufstehen“, und das meine ich symbolisch für die Aufgeschlossenheit, für Engagement und die Bereitschaft, neue Wege wirklich zu gehen und nicht nur darüber zu reden. Diese Eigenschaften haben uns nach oben gebracht und sie haben uns geholfen – zum Beispiel während der Wendezeit. Wir sollten schon dort sein, wo andere sich erst hinbewegen wollen. Und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann das Ergebnis nur gut werden.
Und wenn ich nun in die vielen Gesichter unserer jüngeren Mitglieder schaue, dann wird mir nicht bange. Wir müssen zum Beispiel die Digitalisierung in unseren Büros weiter voranbringen, gerade beim Thema BIM – das wir ja schon hervorragend besetzt haben – dranbleiben. Wir müssen auch die Transformation zu einem nachhaltigeren, klimagerechten Bauen mit einer noch größeren Intensität angehen. Wenn nicht wir, wer denn sonst sollte Wegbereiter für die Problemlösungen der Zukunft sein. Dabei müssen wir Außenaufmerksamkeit erzeugen, ansprechbar sein für diese neuen Aufgaben. Das täte dem AIV gut. Für die Zukunft müssen wir uns im Vorstand personell neu orientieren, denn im Kreis der Vorstandsmitglieder werden in zwei Jahren die Älteren, den Jüngeren Platz machen müssen. Wir streben eine deutliche Verjüngung an. Um den Verlust an „Urgesteinen“ im AIV auszugleichen, aber natürlich auch um Führung neu zu verteilen und zu motivieren, haben wir schon jetzt jüngere Kollegen in den erweiterten Vorstand mit aufgenommen. Die Zeiten unter den Architekten und Ingenieuren werden deutlich anders werden als zuvor, wenn die veränderten Marktbedingungen erst vollends durchschlagen. Wer diese Risiken sieht, muss schon jetzt kräftig gegensteuern. Den Gegenwind werden wir nicht ändern können, aber wir können die Segel richtig setzen.
Um es noch einmal zu sagen: Ich bin um die Zukunft unseres Vereins nicht bange. Ganz im Gegenteil, ich denke wir sind besonnen und weitsichtig, wir erkennen die Herausforderung der neuen Zeit und handeln entsprechend. Wir bleiben in Bewegung. Dieses in „Bewegung bleiben“ ist Teil unserer DNA. Wir sind in unserem Verein schon immer eine dynamische Mischung verschiedener Charaktere mit individuellen Talenten in so vielen Disziplinen des Bauens gewesen und darum spielen wir mit unserem AIV in Düsseldorf auch vergleichsweise in der 1. Liga. Deshalb möchte ich den Jungen zurufen „bleibt in Bewegung“. Bringen Sie Ihre Ideen und Visionen bei uns ein. Jetzt ist aber erstmal Schluss mit Bewegung, jetzt heißt es Feiern und dann die Festtage genießen.
Ich danke allen, die im AIV so großartig mitgewirkt und sich bei Veranstaltungen eingebracht haben.
Ich wünsche Ihnen allen, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen – auch im Namen meiner Vorstandsmitglieder – ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein glückliches neues Jahr! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
– Dieter Scholl Dipl.-Ing., 1. Vorsitzender des AIV Düsseldorf –
AIV Exkursion Amsterdam 2023
Erster Tag – Freitag 1. September
Noch vom frühen Aufstehen gezeichnet erreichen 33 AIV Mitglieder um 9:30 Uhr den Bahnhof Amsterdam Central.
Zur Stärkung gibt es ein gemütliches zweites Frühstück im alten 1e Klas Wartesaal mit Koffie, Uitsmijter und Omelett.
Anschließend brechen wir auf und sehen uns die neue Fahrradstation unter dem Kanal vor dem Bahnhofsvorplatz an. Lange Rollsteige führen vom Straßenniveau in die Anlage für 7000 Fahrräder, die obschon tief unter der Erde liegend, einladend und freundlich wirkt. Zahlreiche Pilzstützen mit ausgerundeten Kapitellen bilden ein kontinuierliches Gewölbesystem, quasi eine Kathedrale für Fahrräder. Die Benutzung der Garage ist für 24h kostenlos.
Mit der Metro geht es nach Amsterdam Süd zum Einchecken ins CitizenM Hotel. Die Lobby, die wie ein großes Wohnzimmer ausgelegt ist und mit Bar, Bibliothek und Sitzgruppen zum Verweilen einlädt, steht im Kontrast zum Hotelzimmer, das einem gut ausgestatteten Caravan ähnelt.
Das Büroviertel Zuidas, in unmittelbarer Nähe zum Hotel, hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenen Stadtteil mit Bürohochhäusern, Wohnblocks, Läden und Restaurants entwickelt. Der zentrale Boulevard könnte auch in New York oder Chicago liegen. Wir spazieren zum Valley, dem vielbeachteten neuen Hochhauscluster, entworfen vom niederländischen Büro MVRDV. Das Projekt setzt auf eine Mischung aus Büro, Wohnen und sozialen Einrichtungen. Die zahlreichen begrünten Terrassen zwischen den Hochhäusern sind öffentlich zugänglich.
Zum Mittagessen finden wir uns im Market 33 ein. An den vielen Marktständen kann sich jeder nach eigenem Geschmack bedienen. Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel fahren wir wieder ins Zentrum. Von Amsterdam Central geht es mit der Fähre auf die Nordseite des Ij- Kanals. Nach einem Rundgang durchs Filmmuseum (Architektur von Delugan – Meisl) besuchen wir die Aussichtsplattform des Amsterdam Lookout. Bei Heineken Bier blicken wir über die Stadt und schauen den Wagemutigen zu, die mit der Riesenschaukel in 60m Höhe über dem Dachrand schweben.
Mit Fähre und Tram kommen wir zum Hotel Jakarta, in dem unser Abendessen stattfindet. Das 10-geschossige Hotel wurde aus Holzmodulen gebaut. Die große Glashalle, in der auch das Abendessen stattfindet, ist mit riesigen tropischen Pflanzen aus dem Hortus Botanicus Amsterdam bestückt.
Zweiter Tag – Samstag 2. September
Wir besuchen den Sluishaven, ein neues städtebauliches Entwicklungsgebiet im Osten Amsterdams. Das Sluishuis, entworfen von Bjarke Ingels, bildet Auftakt und Landmark für das große Neubaugebiet, das größtenteils auf im Ij-Kanal aufgeschütteten Grundstücken entsteht. Über steile Treppen steigen wir 12 Geschosse hoch auf die Dachfläche des Sluishuis. Alexander Straub, Büroleiter HPP Amsterdam, gibt uns einen Einblick in das niederländische Bauteam Modell, in dem Stadtplaner, Investor, Architekt und Ingenieure in enger Abstimmung auf Augenhöhe agieren.
Den Abschluss bildet eine Grachtenboot-Tour auf einem für den AIV gecharterten Boot. Mit Blick auf die Häuser entlang der Kanäle, Hausboote und unzählige Cafés werden wir vorzüglich bewirtet. Anschließend bleibt noch Zeit für einen kleinen Bummel bevor es mit dem Zug zurück nach Düsseldorf geht.
GANZ NAH AM FEUERWERK: „130 JAHRE AIV“ AUF DEM RHEIN
Genau 130 Jahre und neun Tage war es her, dass sich der AIV Düsseldorf als Zusammenschluss von damals 38 Architekten, Ingenieuren und Baubeamten gegründet hatte. Und allein schon die Anzahl der Mitglieder beim Jubiläumsfest demonstrierte die Erfolgsgeschichte des Vereins: Fast 250 Gäste durften wir an Bord der „Jules Verne“ begrüßen. Wir hatten unsere Mitglieder und weitere Ehrengäste eingeladen, mit uns am 21. Juli das Abschlussfeuerwerk der Rheinkirmes von einem ganz exklusiven Ort aus zu bewundern: auf dem Wasser.
Der Abend begann mit dem Check-in der gut gelaunten Gäste auf dem Partyschiff, wo sie von unserem Vorsitzenden Dieter Schmoll begrüßt wurden. Daran schloss sich ein Grußwort des Oberbürgermeisters Stephan Keller an, der viele sehr wertschätzende Worte für den AIV und unsere Expertise rund um Bauthemen und Stadtgestaltung fand. Ebenfalls eine augenzwinkernde Erwähnung wert war dem OB die Tatsache, dass der AIV stolz auf den Frauenanteil im Verein und seinem Vorstand ist – ganz im Gegenteil zu einer gewissen anderen einflussreichen Düsseldorfer Vereinigung, die die Geschlechterexklusivität schon im Namen trägt. Nach dieser kleinen Spitze und herzlichem Applaus blieb das Stadtoberhaupt gerne noch für angeregte Gespräche, bis er einem Ruf seines Schützenvereins auf die Kirmes folgen musste.
In unserem Programm folgte dann die Ernennung von Dr. Edmund Spohr, der sich mit seinem jahrzehntelangen Engagement für die Stadt Düsseldorf – unter anderem als Stadtbildpfleger – verdient gemacht hat. Dr. Spohr, der mit seiner Ehefrau und weiteren mitgebrachten Gästen von der AGD und der Bürgerstiftung DUS-illuminated unser Fest bereichert hatte, war hocherfreut und sandte auch im Nachgang seinen Dank für die Ehrung und das schöne und ereignisreiche Fest. Wir hoffen, Dr. Edmund Spohr als regelmäßigen Teilnehmer unserer AIV-Städtereisen noch auf vielen weiteren Exkursionen zu begrüßen.
Zu den informelleren Highlights des Abends gehörte das Buffet, das auf ungewöhnliche Weise eröffnet wurde: Eine große Teleskopbühne fuhr die angerichteten Speisen aus dem Bauch des Schiffes nach oben. Und nach dem kulinarischen Teil konnte dann das Feuerwerk vom Oberdeck aus nächster Nähe bewundert werden, befand sich das Schiff doch fast unterhalb des Lichtspektakels. Die Begeisterung war groß, die Stimmung blendend. So wollten auch nur wenige Gäste nach dem Wiederanlegen der „Jules Verne“ sofort von Bord, im Gegenteil blieben viele noch bis nach Mitternacht. Ganz offensichtlich macht Vereinsleben Spaß – den Mitgliedern wie dem Vorstand.
Bauwerk des Jahres 2022
Mit einer großen Resonanz in der Öffentlichkeit und der Presse wurde die Preisverleihung „Bauwerke des Jahres 2022“ für den neuen Messeeingang Süd zeitgleich mit der Eröffnung der glastec 2022 gefeiert.
Über mehr als 100 Mitglieder unseres Vereins hatten zuvor mit ihrer Stimmabgabe darüber entschieden und das für die Messe Düsseldorf so ehrgeizige 140 Mio. € teure Projekt, vorbei an dem Kö-Bogen 2 Projekt (ingenhoven architects) und der Erweiterung des Foyers Wasserturm (RKW Architektur +), auf den 1. Platz gehoben.
Dieter Schmoll sprach in seiner Laudatio von einem gelungenen Beispiel des Zusammenspiels von den Architekten SOP slapa oberholz pszczulny und den Ingenieuren Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit über die Fachdisziplinen hinaus sei „Sinn und Zweck unseres Vereins“, so der 1. Vorsitzende, der sodann Jurek Slapa über die lange Historie des Projektes, beginnend 2015-2022, berichten ließ.
Herr Slapa würdigte die ausgesprochen vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bauherrenvertretern Herr Johannes Stempfle und Clemens Hauser.
Herr Stempfle, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur freute sich sichtlich über die renommierte Auszeichnung: „Die Neue Messe Süd ist eine der modernsten Messe- und Eventlocations, die höchste technische Standards erfüllt. Sie bildet unser neues Aushängeschild und stärkt weiter die hohe Attraktivität des Messeplatzes Düsseldorf. Wir sind dankbar für all das positive Feedback, das wir für dieses Bauwerk erhalten. Die Auszeichnung als Bauwerk des Jahres durch den Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf ist für uns eine besondere Ehre.“
Das Projekt ist weit mehr als das weithin sichtbare 20 m hohe, lichtdurchlässige und mit Teflon beschichtete Foliendach auf der 7.800 m² großen, rautenförmigen Dachkonstruktion in Stahl. Das Vordach als großartige Geste und als Entrée in die Stadt verbindet eine Funktion in der Erschließung und führt über in eine ebenso hohe Eingangshalle, die für Veranstaltungen mit dem dahinter liegenden Kongresszentrum und der neuen Ausstellungshalle 1 mit 12.000 m² Fläche genutzt werden kann.
Presseartikel hier lesen:
Rheinische Post
Messe Düsseldorf
Blachreport
Handwerk+Bau
Trade Talk
Express Düsseldorf
Business on
Baustellenbesichtigung ECLIPSE
AIV Mitglied Ulrich Hartard als Projektleiter des Bauherrn und Christoph Ebert als verantwortlicher Projektleiter bei HPP führten die teilnehmenden Mitglieder durch das Haus. Die Veranstaltung klang anschließend gegen 19:00 Uhr mit einem Imbiss in der Eingangshalle aus. Wir bedanken uns für die spannenden Eindrücke.
Vergabe des AIV-Förderpreises 2022 an der Peter Behrens School of Arts
In diesem Jahr hatte sich die Jury die stolze Zahl von über 180 Bachelorarbeiten angesehen und sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Die Leistungen befanden sich auf einem sehr hohen Niveau, sogar vor dem Hintergrund eines nicht ganz problemlosen Studienbetriebs in den letzten beiden Jahren“, erläuterte AIV-Vorsitzender Dieter Schmoll in seiner Ansprache. Letztendlich hatte die Jury entschieden, zwei erste Preise á 1.500 Euro zu vergeben.
Die eine der beiden Arbeiten wurde von Beyza Ince angefertigt. Die Studentin hatte sich mit der Nachnutzung eines ehemaligen industriellen Areals in Düsseldorf-Lierenfeld beschäftigt und dazu lineare städtebauliche Strukturen flexibel nutzbar gemacht. So entstanden durch Gassen, Höfe und Hochpunkte spannende Bezüge, mit interessanten Außenräumen und Sichtverbindungen. Besonders gefiel auch das Miteinander von transluzenten Fassaden mit alter Ziegelarchitektur.
Die andere ausgezeichnete Arbeit stammt aus der Feder von Julia Strömer und hatte studentisches Wohnen auf dem Hochschulcampus zum Thema. Alleine schon das übergroße, modulartige Modell, das Frau Strömer angefertigt hatte, erregte Aufmerksamkeit. Doch auch inhaltlich überzeugten ihre Ideen, die eine gelungene Mischung öffentlicher und privater Nutzungen in einer skelettartigen Raumstruktur entstehen ließen. Die an utopische Entwürfe aus den 1970er-Jahren erinnernde Stilistik ließ Innen- und Außenräume verschwimmen.
Dieter Schmoll gratulierte beiden Preisträgerinnen herzlich und wandte sich in seiner Rede auch an das ganze Publikum. „Mit diesem Preis möchten wir motivieren, ihren eingeschlagenen Berufsweg mit Elan fortzusetzen. Die Zeiten haben sich für Sie zum Besten gewendet. Wir alle sind gerade auf der Suche nach jungen Talenten!“