Zwei unterschiedliche Architekturkonzepte erhielten den ersten und zweiten Förderpreis des AIV Düsseldorf
Düsseldorf, 23.07.2015. Der AIV Düsseldorf prämierte zwei besondere Bachelor-Abschlussarbeiten von Absolventinnen der Peter Behrens School of Architecture. Beide Projekte können unterschiedlicher kaum sein: Der erste Förderpreis geht an Nadine Keusen (25) für ihren Entwurf eines Schiffsmuseums in Kaiserswerth, der zweite an Lisa Hoffmann (22 ) für ihren Entwurf eines Hotels an der kalifornischen Pazifikküste. Die sechsköpfige Kommission aus Vorstandsmitgliedern des AIV hatte aus 75 diesjährigen Bachelorarbeiten ausgewählt.
Konkretes Projekt für Kaiserswerth!
Ihr Entwurf kam schon beim öffentlichen Fachhochschul-Rundgang gut an: Ein Schiffsmuseum für das 2009 am Kaiserswerther Rheinufer gefundene Plattbodenschiff aus dem 18. Jahrhundert. Jetzt darf sich Nadine Keusen außerdem über den 1. Förderpreis des Düsseldorfer Architekten- und Ingenieurvereins (AIV) freuen. Mit 2.000 Euro prämierte der AIV ihren Entwurf einer Bleibe für das historische Schiffswrack. „Nadine Keusens Modell war uns zunächst nicht aufgefallen, besticht aber auf den zweiten Blick durch seine Einfachheit. Es nimmt einfühlsam Bezug auf das besondere Exponat und die unmittelbare Umgebung des Fundortes am Kaiserswerther Rheinufer. Dabei wird eine moderne, unaufdringliche Formensprache verwendet. Das Fundstück verteilt sich auf mehrere aneinander gereihte, nordisch anmutende Bootshäuser in Holzbauweise. Es entsteht eine mystisch-sakrale Atmosphäre.”, kommentiert Dieter Schmoll, 1. AIV-Vorsitzender die Wahl.
Verantwortung für die Umwelt
Etwas weniger nahe gelegen ist das Projekt von Lisa Hoffmann, der Trägerin des 2. AIV-Förderpreises. Mit 1.000 Euro prämiert wurde ihr Entwurf für ein eher fiktives Hotel direkt an der kalifornischen Pazifikküste. Auch ihr Modell war dem AIV erst auf den zweiten Blick aufgefallen. Es stellt genau genommen eine „Negativform“ dar, weil es keinen massiven Baukörper vorsieht, der etwa auf einem Felsen an der Küste aufragt, sondern das Gegenteil. Ein vorhandener massiver Felsblock wird ausgehöhlt und bildet den naturgegebenen Innenraum des Hotels mit Fenstern und Balkonen zum Meer. „Das Besondere an diesem Entwurf ist, dass er über sich hinaus weist. Die Wohnform in vorgefundener, fast archaischer Naturumgebung, die Nutzung der natürlichen Felsenkühlung im heißen Kalifornien unter Verzicht auf künstliche energieaufwändige Klimatisierung – das alles weist auf die Fragestellung hin, wie wir morgen leben wollen und auf unsere Verantwortung gegenüber unserer Umwelt.“, so Dieter Schmoll.
mehr lesen